Rainer hatte viele Frauen als Geliebte und Freundinnen, wer aber war die erste geliebte Freundin des kleinen Renèe Marie Rilkes ? Weiss das hier zufällig jemand ?
im Sommer 1885 hatte der damals neunjährige René eine Spielgefährtin mit dem schonen Namen Amélie - er verlebte die Sommerwochen in Canale mit seiner Mutter. Meines WIissens taucht der Name später in einem Gedicht auf, ich finde es aber nicht so schnell.
gerade habe ich das Gedicht "Resignation" ins Forum gestellt. Auch darin gibt es eine Amélie . Ob es sich um die gleiche handelt ? Was meinst Du, Renée ?
Ich hoffe, es ist okay, dass ich diesen alten Faden noch einmal aufgreife – ich lese mich gerade erst in Rilkes frühe Biographie ein und finde die Frage nach seiner ersten „Freundin“ im Sinne einer kindlichen, fast schon vor-partnerschaftlichen Zuneigung ziemlich spannend.
Wenn Amélie tatsächlich die Spielgefährtin aus dem Sommer 1885 war, würde mich interessieren, ob Rilke später irgendwo selbst angedeutet hat, welche Bedeutung diese frühe Nähe für ihn hatte. Man liest ja oft, dass seine späteren Beziehungen stark von seinen ersten Erfahrungen mit Nähe und Rückzug geprägt waren – und manchmal beginnt so etwas ja schon sehr früh.
Weiß jemand, ob er diese Amélie jemals wieder erwähnt oder reflektiert hat?
der Rilke-Chronik entnehme ich, daß das Gedicht "Resignation", auf das Barbara hingewiesen hat, aus dem Mai 1888 stammt - es könnte sich also durchaus um dieselbe Amélie handeln.
Ob Rilke sie später noch einmal erwähnt, weiß ich leider nicht.
Herzlich,
stilz
Resignation
Bleischwer fließet mir das Leben
ohne sie dahin, -
und mein freudenloses Streben
hat nur sie im Sinn. -
Ach mein Herz ist dir so offen
holdes teures Kind
laß mich jetzo nur im Stillen hoffen
daß wir glücklich sind.
Was sind mir die Freuden des Lebens o! sieh
ohne dich mein liebes Mädchen
ohne dich oh teure Amélie.
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)