DRINGEND:Interpretation Die Städte wollen nur das Ihre

Von den frühen Prager Gedichten über Cornet, Neue Gedichte, Sonette und Elegien bis zum lyrischen Grabspruch

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Gast

DRINGEND:Interpretation Die Städte wollen nur das Ihre

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen!
Ich suche dringend eine :arrow: Interpretation zum Gedicht: Die Städte wollen nur das ihre :!: Auch andere Informationen sind erwünscht, da ich in der Schule über dieses Gedicht referieren möchte.
Da dieses Gedicht nicht gerade das bekannteste ist finde ich keine Infos, aber es gefällt mir sehr.
Ich bin euch sehr dankbar für möglichst viele Informationen! :P
Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo,

Zu "Die Städte aber wollen nur das Ihre..." - aus dem "Stundenbuch" von RMR - und zum Motiv der Stadt bei Rilke (allgemein) zur Entstehungszeit dieses Gedichts - schreibt der Biograph Ralph Freedman im "Dritten Teil: Der Durchbruch", dort im Kapitel "Die Leid-Stadt: Zwischen Ängsten und Skulpturen" in Ralph Freedman: Rainer Maria Rilke Der junge Dichter 1875-1906 , also im ersten Band der Biographie, aus dem Amerikanischen von Curdin Ebneter, Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig, 2001, S. 243ff.

Überhaupt ist die Biographie von Ralph Freedman lesenswert, da Werk und Biographie Rilkes eng miteinander verbunden dargestellt werden . Und herrlich geschrieben und lesbar !

Die Stadt als Motiv: ich denke da auch an andere Werke wie zb von E. Zola, J. Joyce, A. Döblin oder auch die Plakate von Toulouse Lautrec u.a. ...

Sicher gibt es auch Interpretationen zum "Stundenbuch" von RMR ?! Dieses Gedicht zumindest scheint in einen ganzen Zyklus von Gedichten mit dem Motiv der Stadt bei Rilke zu gehören ? !Vielleicht weiss jemand genaueres dazu ? Wuerde mich interessieren !

Viele Gruesse von Barbara
Zuletzt geändert von Barbara am 18. Feb 2004, 17:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

danke vielmals für deine ausführungen!
es würde mich noch interessieren ob du mir genau zu diesem gedicht noch etwas formales oder noch eine genäuere interpretation geben könntest.das würde mich sehr freuen!
das müsste aber sehr schnell geschehen da ich das gedicht schon morgen(übermorgen) in der schule zu bearbeiten habe!
trotzdem schon mal vielen dank
martina
gliwi
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Beitrag von gliwi »

Hallo Martina,
bei diesem Gedicht habe ich mir ein lesezeichen ins buch gelegt, weil ich es so unglaublich aktuell finde. Ich weiß jetzt nicht, wann Rilke das geschrieben hat, aber mir kommt es vor, er könnte es heute geschrieben haben, gerade so etwas wie "...und fahren rascher, wo sie langsam fuhren", "...und Geld wächst an", "...alles Gift der Tier- und Menschensäfte". Das sind doch unsere Probleme: Verkehrskollaps, schrankenloser Kapitalismus, Drogen. Nun aber ein paar formale Hinweise: Fünfhebige Trochäen durchgängig, jeweils mit Auftakt, Endreim immer abwechselnd einsilbig und zweisilbig. Auffällig: er verwendet nur wenig verschiedene Reime: a b a b c d c c c d e f e f f e e. (Er macht das oft. ) Noch auffällig: die vielen Anfänge mit "und", in der mittleren Strophe durchgängig. Das Fachwort heißt Anapher. Diese vielen gleichen Anfänge und gleichen Reime könnten eine gewisse Eintönigkeit, die trotz aller Geschäftigkeit in diesen Städten herrscht, eine innere Leere als Folge der Entfremdung ("...sie können gar nicht mehr sie selber sein") ausdrücken. So, liebe Martina, nun tu aber mal selber was und lass dir nicht alles vorkauen
Gruß gliwi
Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo ,

... geschrieben wurde es von RMR wohl Anfang des vorigen Jahrhunderts (1903) für den dritten Band des "Stundenbuch: Von der Armut und vom Tod" ...

Das es auch heute sehr aktuell ist - dem kann ich nur zustimmen !
Viele Grüße von Barbara
:)
Zuletzt geändert von Barbara am 9. Feb 2004, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Danke!

Beitrag von Gast »

vielen dank barbara und gli-wi!
ja jetzt werde ich dann wohl mal selber an die arbeit gehen...
und kann mit euren angaben wirklich schon viel anfangen.
da bleibt mir nur noch euch alles gute zu wünschen und auf baldiges wiedersehen im forum zu hoffen! :D
Gast

Beitrag von Gast »

hallo zusammen!
gibt es zu diesem gedicht(die städte wollen nur das Ihre) auch einen Hintergrund? und was bedeutet genau die stelle: ..., dass der Wein und alles Gift der Tier- und Menschensäfte sie reize zu vergänglichem Geschäfte?
und dann noch:
gibt es für die letzten beiden strophen ein bestimmtes reimschema? nicht oder?
würde mich interessieren...
vielen dank schon im voraus!
e.u.
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Beitrag von e.u. »

Hallo,
vielleicht noch ein paar Anhaltspunkte zu den großen Städten. Rilke hat am 19.April 1904, als er das Gedicht schreibt, schon einige irritierende Großstadterfahrungen hinter sich. Prag, Wien, Graz, Budapest (Eindrücke der Kindheit und Jugend) wird man da so nicht mehr einbeziehen wollen, aber sicher Paris, in das er im Herbst 1902 gekommen war. Der Schock dieser Stadt ist in den Briefen an Clara Rilke zu lesen (die im Anfang des 'Malte'-Romans noch eingearbeitet sind). Es ist ein anderes Paris als das, das der übliche Besucher der belle époque erwartet. Rilke kommt durch die 'Hintertür' der Krankenhäuser und der armen Leute, der kleinen Quartiere, durch die die neuen Straßenbahnen und die Metro brechen ("fahren rascher"), und statt der soliden Steinbauten ist jetzt Ingenieurkunst angesagt ("Metall und Glas" - ist da nicht doch etwas vom Eiffelturm drin, der bei Rilke absolut mit Schweigen übergangen ist?). Der Winter 1903-4 in Rom verstärkt dieses Unbehagen. Rilke fühlt sich nicht wohl, nichts ist bei ihm von den antiken Kunstschätzen zu lesen, vielleicht hat er sie ignoriert. Er hasst die Stadt, die von Touristen und Geschäftemachern (wie seine fixen Vermieter) voll ist. Da entwirft er eine Gegenwelt (er lernt dänisch und nimmt dann eine Einladung zum schwedischen Landleben an). Eine andere Form der Großstadt hatte er zuvor im Osten kennen gelernt (Moskau, Kiew), die noch ganz die 'alte' Stadt ist, noch z.T. sehr religiös und von der Tradition geprägt. Sie ist wohl das positive Bild der Stadt, das im Studenbuch dem fiktiven lyrischen Ich (Mönchsrolle, Künstler, Dichter) als Folie dient. Die neuen Großstädte der großen (Geld-)Geschäfte werden damit abgelehnt, sie haben ihre (alte!) Identität verloren.
Das mag ein sehr platter, biografistischer Blick sein, aber vielleicht regt er an.
Mit guten Wünschen: e.u.
Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo,

danke e.u. für Deine informativen und hintergründigen Ausführungen!

Nun habe ich noch eine Frage an alle: ich finde es bemerkenswert, dass diese Texte im Stundenbuch aufgenommen wurden . War die Herausgabe und Zusammenstellung mit den beiden ersten Bänden des Stundenbuchs von vornherein geplant, beabsichtigt ? Und wie kann man sich diese Thematik der Stadt im Zusammenhang des Stundenbuchs erklären? Es ist doch ein ziemlich grosser Schritt vom mönchischen Leben zur Grossstadterfahrung Rilkes - oder ?

Ich meine es jetzt mehr von der Rezeptionsgeschichte her, als von der Biographie - wenn man das bei Rilke überhaupt trennen kann ... Er hätte ja auch einen einzelnen Gedichtband - unabhängig vom Stundenbuch - damit machen können - beispielsweise ...

Herzlich grüßt, Barbara
Zuletzt geändert von Barbara am 3. Mär 2004, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
e.u.
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Beitrag von e.u. »

Dumm von mir: Es muss natürlich "Linz" heißen und nicht "Graz". Wer weiß, ob Rilke je in seinem Leben in der Steiermark war?
entschuldigt bitte den Lapsus: e.untröstlich :oops:
gliwi
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Beitrag von gliwi »

Lieber e.u., das ist, wie immer, sehr erhellend. Beim "Zerbrechen der Tiere" habe ich übrigens, ohne den Hintergrund zu kennen, gleich an "Les Halles", die früheren berühmten Schlachthöfe von Paris gedacht. Ja, gerade zu Paris, das sein Umland wie ein Moloch aussaugt, passt das alles sehr gut. Was aber ist mit den "Tier- und Menschensäften", nach denen hier gefragt wird? Ich habe das alles als Drogen angesehen, insbesondere Kokain, die damalige Modedroge (oder bin ich da zu früh? 1904 - Absynth?), aber das ist ja alles aus Pflanzen gemacht. Oder ist es sie Wirkung der Drogen, die vergifteten Menschensäfte? Wieso dann aber auch Tiere?
Reimschema der letzten Strophe.der mittlere Vers ist die Achse, er ist sowohl die vierte Zeile zu dem Kreuzreim der ersten Zeilen, als auch die erste Zeile zu den beiden Paarreimen der letzten Zeilen. Mittlere strophe: Kreuzreim, von Paarreim unterbrochen. Gruß gliwi (a propos, lieber e.u., ich bin Badnerin)
Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo alle zusammen,

... nur ein kleiner Interpretationsversuch: ich verstehe diese Stelle so, dass das natürliche Leben von Mensch und Tier durch den Moloch Stadt zerstört ("vergängliches Geschäfte" beispielsweise in Trugbildern, Reklame, Überangeboten, (Geld-)Geschäften...) wird, das also kein wirkliches - natürliches - Leben ("Schaffen"/ "Geschäft", vielleicht auch eigenes Erkennen - anstelle von Trugbildern...) mehr möglich ist ... Es ist - in der Stadt - wie eine Art Sog (oder Smog?), in den Mensch und Tier hineingezogen wird . Vielleicht ist das genau "das Ihre", was die Städte wollen ? Dass es kein Entkommen zu geben scheint und das Krankheit und Elend dort im Vordergrund stehen. Die Stadt scheint hier personifiziert zu sein...

"...Es ist, als ob ein Trug sie täglich äffte,
sie können gar nicht mehr sie selber sein;
das Geld wächst an, hat alle ihre Kräfte
und ist wie Ostwind groß, und sie sind klein
und ausgeholt und warten, daß der Wein
und alles Gift der Tier- und Menschensäfte
sie reize zu vergänglichem Geschäfte.

Und deine Armen leiden unter diesen
und sind von allem, was sie schauen, schwer
und glühen frierend wie in Fieberkrisen
und gehn, aus jeder Wohnung ausgewiesen,
wie fremde Tote in der Nacht umher;
und sind beladen mit dem ganzen Schmutze,
und wie in Sonne Faulendes bespien, -
von jedem Zufall, von der Dirnen Putze,
von Wagen und Laternen angeschrien.

Und giebt es einen Mund zu ihrem Schutze,
so mach ihn mündig und bewege ihn... "(RMR)

...Das wird dann später ja auch im "Malte" deutlich thematisiert. Es steht dem Erleben Rilkes in Worpswede, wo er u.a. auch vorher war und wo er beispielsweise auch gerne barfuß gelaufen sein soll, konträr entgegen - oder ?

Herzlich grüßt, Barbara
Wasmut (noch Gast)

Beitrag von Wasmut (noch Gast) »

Hallo Barbara,

Interpretationsansatz zu:
"...und alles Gift der Tier- und Menschensäfte
sie reize zu vergänglichem Geschäfte. ..."

betrachtet man aus der Perspektive eines Mönches das Großstadtleben in Paris vor 100 Jahren und betrachtet die Bedingungen, unter denen die Menschen leben - und ist dazu auch noch befähigt, diese ganze "Culture" in an ihren Wurzeln zu erfahren (Grundübel der Neuzeit), da kann einem sensiblen Menschen schon spei-übel werden(man sehe mir diese Wortwahl nach) .

Da sich Rilke nicht sonderlich viel auf das Konsumieren von Fleisch versprach, jedoch sah, wie es von Menschen aus Gier verschlungen wurde, ...wie es deren Geist träge und brutal in ihrem Empfinden machte, regelrecht stumpf (unterstützt vom Alkohol), so mag diese Sichtweise der Wahrheit sehr nahe kommen. "Menschensäfte", nun ja, im Zusammenhang der erst genannten zwei Aspekte entsteht folgendes Bild: die "unterste Kaste", die Rilke sozusagen in Paris erlebte, setzt sich aus armen Leuten zusammen, die zum einen ihre Lebensenergie gegen Geld eintauschen und davon ausgelaugt werden.
Diese soziale Schicht praktizierte als Kompensation all dessen eine Mischung aus Fleisch- und Alkohol-Konsum sowie die Abhängigkeit ihres Sexualtriebes.
das ganze noch mit den Alltäglichen Geflimmer der Stadt überspielt, generiert es eine eher bizarre perverse Atmosphäre.
Ihre apathische Art (gleich den Zombies) machte sie zu dem, wie sie Rilke beschreibt: ahnungslose, willenlose, dem Zufall überlassene Kreaturen, ziellos gefangen. Zum vergänglichem Geschäfte erübrigt sich nun eine ausführliche Interpretation... Stichwort "Fleischeslust im Fress- und Sexleben der Un-Toten".
Da Rilke auch in der Poesie der Schwäche unterlag, etwas direkt beim Namen zu nennen, lässt es sich auch in kurzer Form aussprechen. Doch nicht jeder ist Freund der un-verpackten Wahrheit.

Ist man nun auch noch sensible und etwas instabil, kann einem die Lebensfreude somit stark in Vergessenheit geraten, sich in der Intensität der gegenwärtigen Lebenssituation fast verlieren. Als ob Rilke gleich einem Verstärker sich in einen Mikrokosmos stürzt- und von diesem zeitlich in Besitz genommen wird.

‚Normalen Menschen’ passiert so was nicht, normale Menschen haben "irdische Ziele": Haus bauen, Auto kaufen, einen Job anstreben, Familie gründen usw. Ist dies einem fremd und ist ziellos seinem Genie ausgesetzt projiziert man sein Bewusstsein auf das Empfinden in der Gegenwart.

Momente, die Rilke durch Lou erfährt - wie das Barfußlaufen im Gras - lösen bei ihm die selben tiefen Empfindungen aus wie das Erleben des städtischen Elends. Barfußlaufen ist eine intensive - wenn auch kurze - Naturerfahrung; diese trägt zweifelsfrei mehr Lebensfreude in sich als die Summe seiner Parisaufenthalte zusammen.

Geschätzte unbekannte Barbara, ich hoffe, Dir einen neuen Blickwinkel in die Empfindungswelt Rilkes gegeben zu haben und verbleibe mit

Herzlichen Gruß,

Wasmut (noch Gast)
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo..
meine Frage ist was RMR damit meint, wenn er sagt "Die Staedte wollen nur das Ihre, und reißen alles mit ihrem Lauf. Das einzige was ich mir hier erklaeren koennte, ist, dass er damit die Lebensfeindlichkeit der Staedte anspricht.
Dann im dritten Vers
"Wie hohles Holz zerbrechen sie die Tiere und brauchen viele Voelker brennend auf"
mein Ansatz waere hier, dass damit wirklich Tiere gemeint werden, die aufgegessen werde deswegen auch "aufbrauchen"
Weiter gehts mit "Menschen in Kulturen" koennte man das auf die Staende beziehen? Nachdem er ja im Titel schon aif die Grunderfahrungen Armut und Tod eingeht, koennte man ja denken, dass damit der unterschied zwischen arm und reich gemeint ist. So geht es ja auch weiter mit "fallen tief aus Gleichgewicht und Mass" auch hiher wuerde ich an die unterschiede denken.
OK einen TEil habe ich noch den ich nicht ganz verstehe, und zwar " als ob sie ein Trug taeglich aeffte, sie koennen gar nicht mehr sie selber sein"
Was ist hier denn mit dem Trug gemeint? Und darauf hinauslaufend, was meint er im naechsten Vers mit "Kraefte und Ostwind"?
Die letzten beiden Verse wuerde ich so sehen, dass er meint, dass man man der Grossstadt nicht entkommen kann, und erst recht nicht dem elend..

ich hoffe ´man lacht sich jetzt nicht Tod ueber meine Ansaetze, aber vieleicht ist ja was Wahres dran..
liebe Gruesse
gliwi
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Beitrag von gliwi »

Hallo,
es heißt "totlachen".
Ich bin nicht der Meinung, dass "Kulturen" etwas mit Ständen zu tun hat. Stadtkulturen: Die griechische, die römische, die ägyptische, die der Renaissasnce usw. In Bezug auf die Stadtbewohnern werden m. E. keine sozialen Unterschiede angesprochen. Alle arbeiten sie - und geben damit ihre Kräfte hin - für Geld.
Das Geld ist "wie Ostwind groß" ... schon ein außergewöhnliches Bild. Was verbinden wir mit Wind? Er - der Ostwind - ist kalt, nicht festzuhalten, nicht aufzuhalten, wer es versuchte, hätte leere Hände. "Es ist, als ob ein Trug sie täglich äffte..." - das muss die Bild-Zeitung sein! (kleiner Scherz!) Sie verhalten sich, als würde ihnen täglich etwas vorgemacht; das ist aber gar nicht so. Die letzten drei Verse gehören zusammen, und die haben wir oben schon ausführlich diskutiert - allerdings ohne ein abschließendes Ergebnis. Aber einen Zusammenhang mit Elend und Entkommen sehe ich hier nicht.
Gruß
gliwi
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. KANT
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