Hilfe!
Was bedeutet :uebergeben wie das Grab?"
Saphona und Eranna
Hallo,
man sollte zuerst den korrekten Titel nehmen: 'Sappho an Eranna', dem geht ein anderes kurzes Gedicht voraus 'Eranna an Sappho', d.h. wir haben es hier mit dem Antwortteil eines Dialogs zu tun. Sappho ist der Name der antiken Dichterin (mit in der Überlieferung manchmal sehr dunklen Versen), deren Werk und Kontext Rilke - wie man weiß - sehr beschäftigt haben.
Im ersten Gedicht wird Sappho von Eranno mit einer Speerwerferin verglichen, sie selbst sieht sich als Speer. Durch Sapphos Wurf sieht sie sich weit aus ihrer bisherigen alltäglichen häuslichen und familiären Umgebung gebracht. Sie ist durch diese Liebe in Gefahr gebracht und sieht sich im Zeichen der Göttin Aphrodite.
Im zweiten Gedicht: 'Sappho an Eranna' wird die Speer/Stabmetapher aufgenommen. Sappho sieht darin den Thyrsus-Stab (mit Weinlaub und Efeu umrankt) des Dionysos, des Gotts des Rauschs. Wieder kommen zwei "wie"-Vergleiche: Sappho will Eranna durchdringen mit ihrer Liebe, die das normale begrenzte Dasein (siehe 1.Gedicht) überwindet und (über das Absterben der alten Lebensform, Grab) zu einem neuen Dasein führt, das keine Begrenzung mehr kennt (an das Alles") und zu einer neuen Wahrnehmung der Welt (allen diesen Dingen) führt.
Das ist natürlich eine sehr provisorische Annäherung, aber vielleicht eine Art Erste Hilfe?
e.u.
man sollte zuerst den korrekten Titel nehmen: 'Sappho an Eranna', dem geht ein anderes kurzes Gedicht voraus 'Eranna an Sappho', d.h. wir haben es hier mit dem Antwortteil eines Dialogs zu tun. Sappho ist der Name der antiken Dichterin (mit in der Überlieferung manchmal sehr dunklen Versen), deren Werk und Kontext Rilke - wie man weiß - sehr beschäftigt haben.
Im ersten Gedicht wird Sappho von Eranno mit einer Speerwerferin verglichen, sie selbst sieht sich als Speer. Durch Sapphos Wurf sieht sie sich weit aus ihrer bisherigen alltäglichen häuslichen und familiären Umgebung gebracht. Sie ist durch diese Liebe in Gefahr gebracht und sieht sich im Zeichen der Göttin Aphrodite.
Im zweiten Gedicht: 'Sappho an Eranna' wird die Speer/Stabmetapher aufgenommen. Sappho sieht darin den Thyrsus-Stab (mit Weinlaub und Efeu umrankt) des Dionysos, des Gotts des Rauschs. Wieder kommen zwei "wie"-Vergleiche: Sappho will Eranna durchdringen mit ihrer Liebe, die das normale begrenzte Dasein (siehe 1.Gedicht) überwindet und (über das Absterben der alten Lebensform, Grab) zu einem neuen Dasein führt, das keine Begrenzung mehr kennt (an das Alles") und zu einer neuen Wahrnehmung der Welt (allen diesen Dingen) führt.
Das ist natürlich eine sehr provisorische Annäherung, aber vielleicht eine Art Erste Hilfe?
e.u.
Die Liebenden
Hallo,
ein ähnliches Liebesverhältnis wie über Sappho und Eranna dichtet Rainer Maria Rilke später auch über Melitta und Erika - in "Die Liebenden" .
Liebe Grüße von Anna B.
ein ähnliches Liebesverhältnis wie über Sappho und Eranna dichtet Rainer Maria Rilke später auch über Melitta und Erika - in "Die Liebenden" .
Liebe Grüße von Anna B.

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- Beiträge: 484
- Registriert: 30. Dez 2003, 17:54
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Hallo,
am Schluss des Gedichts "Die Liebenden" geht R. M. Rilke auf diese dialogische Form ein:
http://www.rilke.de/gedichte/liebende.htm
Barbara
am Schluss des Gedichts "Die Liebenden" geht R. M. Rilke auf diese dialogische Form ein:
Nachzulesen ist das Gedicht unter:"...Kaum wie zu dem Zweiten, wie zum Dritten,
zu dem Liebes-Gott, der kühlt und bannt,
hob sich Deine Stimme zu Melitten,
wie ein Bogen angespannt...."
http://www.rilke.de/gedichte/liebende.htm
Barbara
