Hallo Rilke-Liebhaber,
ich suche das Gedicht "Das (nicht vorhandene) Kindergrab mit dem Ball". Kann mir jemand helfen?
Kindergrab
Kindergrab
Herzlichen Gruß
Hans-Heinrich
Hans-Heinrich
Kindergrab
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Das Gedicht stammt aus dem kleinen Zyklus "Im Kirchhof zu Ragaz Niedergeschriebenes" I-X , aus dem Sommer 1924. Das gesuchte Gedicht ist dreiteilig und trägt die Zahl VII.
1
Von diesen Kreuzen keins,
nicht Englein, hölzern und zinnern,
dürften an dich erinnern
als kleines Ein-mal- eins
des Tods, den du selber dir deutest:
sondern es liege der Ball,
den du, zu werfen, dich freutest,
- einfacher Niederfall -
in einem goldenen Netz
über der tieferen Truhe.
Sein Bogen und, nun, seine Ruhe
befolgen dasselbe Gesetz.
2
Du warsts imstand und warfst ihn weit hinein
in die Natur; sie nahm ihn wie den ihren
und ließ getrost sein Etwas-wärmer- sein
in ihren sichern Räumen sich verlieren.
Dann kam er wieder, himmlisch abgekühlt:
wie hast du, ihm entgegen, froh beklommen
das Übermaß in seinem Wiederkommen
mit allem Übermaß zugleich gefühlt.
3
Wir werfen dieses Ding, das uns gehört,
in das Gesetz aus unserm dichten Leben,
wo immer wieder Wurf und Sturz sich stört.
Da schwebt es hin und zieht in reinem Strich
die Sehnsucht aus, die wir ihm mitgegeben - ,
sieht uns zurückgeblieben, wendet sich
und meint, im Fall, der zunimmt, uns zu heben.
Rilke: Sämtliche Werke, Bd 2, S. 172/73.
Es gehört zu einer ganzen Reihe von Gedichten, in denen es um die Bewegung des Steigens und Fallens geht, nicht nur des Balls, sondern auch etwa der Fontäne.
Guten Abend! Renée
Das Gedicht stammt aus dem kleinen Zyklus "Im Kirchhof zu Ragaz Niedergeschriebenes" I-X , aus dem Sommer 1924. Das gesuchte Gedicht ist dreiteilig und trägt die Zahl VII.
1
Von diesen Kreuzen keins,
nicht Englein, hölzern und zinnern,
dürften an dich erinnern
als kleines Ein-mal- eins
des Tods, den du selber dir deutest:
sondern es liege der Ball,
den du, zu werfen, dich freutest,
- einfacher Niederfall -
in einem goldenen Netz
über der tieferen Truhe.
Sein Bogen und, nun, seine Ruhe
befolgen dasselbe Gesetz.
2
Du warsts imstand und warfst ihn weit hinein
in die Natur; sie nahm ihn wie den ihren
und ließ getrost sein Etwas-wärmer- sein
in ihren sichern Räumen sich verlieren.
Dann kam er wieder, himmlisch abgekühlt:
wie hast du, ihm entgegen, froh beklommen
das Übermaß in seinem Wiederkommen
mit allem Übermaß zugleich gefühlt.
3
Wir werfen dieses Ding, das uns gehört,
in das Gesetz aus unserm dichten Leben,
wo immer wieder Wurf und Sturz sich stört.
Da schwebt es hin und zieht in reinem Strich
die Sehnsucht aus, die wir ihm mitgegeben - ,
sieht uns zurückgeblieben, wendet sich
und meint, im Fall, der zunimmt, uns zu heben.
Rilke: Sämtliche Werke, Bd 2, S. 172/73.
Es gehört zu einer ganzen Reihe von Gedichten, in denen es um die Bewegung des Steigens und Fallens geht, nicht nur des Balls, sondern auch etwa der Fontäne.
Guten Abend! Renée