ich probiere gerade eine Interpretation von "Die Insel". Zuerst dachte ich, das wäre ein Ding-Gedicht, aber nun hat mich der letzte Teil ziemlich verunsichert. Was meint Ihr: ist es ein Ding-Gedicht ?
Ich verstehe das Gedicht so, dass Rilke eine Insel beschreibt - im ersten Teil - und dann - im zweiten Teil - die Häuser auf der Insel jeweils wieder als Inseln für sich ... Es findet also eine Diminution statt (heisst das so ?). Was ich jetzt aber überhaupt nicht verstehe ist der dritte Teil des Gedichts :
...Nah ist nur Innres; alles andre fern.
Und dieses Innere gedrängt und täglich
mit allem überfüllt und ganz unsäglich.
Die Insel ist wie ein zu kleiner Stern
welchen der Raum nicht merkt und stumm zerstört
in seinem unbewußten Furchtbarsein,
so daß er, unerhellt und überhört,
allein
damit dies alles doch ein Ende nehme
dunkel auf einer selbsterfundnen Bahn
versucht zu gehen, blindlings, nicht im Plan
der Wandelsterne, Sonnen und Systeme.
Ich stelle mir dabei das Weltall vor, aber wie passt das zur Insel vorher in dem Gedicht ?
Was bedeutet "Innres" ? Was bedeutet "unbewußtes Furchtbarsein"? Und der Schluss: "blindlings, nicht im Plan der Wandelsterne, Sonnen und Systeme" ?
Eine Insel hat doch eine bestimmte Lage - auf der Landkarte, oder?
Ich finde das alles sehr rätselhaft ...
Ich würde mich riesig freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen könntet ?! Und noch etwas: Rilke schreibt "Die Insel" - meint er eine bestimmte Insel damit (in der Nordsee)?
Liebe Grüße von Miranda
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