"...man schließlich über Gott alles sagen könne, außer,

Rilke-Texte gesucht und gefunden

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Andrea
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"...man schließlich über Gott alles sagen könne, außer,

Beitrag von Andrea »

Hallo allerseits,

diesmal habe ich eine Frage. Vor einiger Zeit habe ich bei Recherchen zu einer Hausarbeit über Rilke auch ein bisschen herum geblättert, wohin es mich gerade trieb, und bin dabei auf ein (Brief-/Tagebuch-) Zitat Rilkes gestoßen, das ungefähr lautet, dass man "über Gott schließlich alles sagen könne, außer, dass er existiert". Mir fällt die Stelle nicht ein, dabei wäre sie mir wichtig. Weiß jemand, wo dieser Satz steht, und wie er genau lautet? Ich meine mich erinnern zu können, dass er in engem Zusammenhang mit dem Stundenbuch steht (was ja irgendwie naheliegt).

Und um Missverständnissen vorzubeugen, erkläre ich im voraus, mich nicht für einen Atheisten zu halten, und das Zitat bloß als Argument für irgendwelche Zwecke zu missbrauchen.

Vielen Dank im voraus,

Andrea
Kein Jenseitswarten und kein Schaun nach drüben,
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helle
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Beitrag von helle »

Den Rilke-Satz kenne ich in diesem Wortlaut nicht. Das heißt zwar nichts, aber er erinnert mich eher an einen Gedanken von Baudelaire. Auch wenn R. nur wenige Gedichte von ihm übersetzt hat, kannte er Baudelaire Werk natürlich. In den "Fusées" sagt Baudelaire: "Dieu est le seul être qui, pour régner, n'ait même pas besoin d'exister." – Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht einmal des Daseins bedarf. Vielleicht hängt Deine Notiz damit zusammen?

Was Dein Vorbeugen betrifft, bin ich der Auffassung, daß die Beschäftigung mit Rilkes Werk kein weltanschauliches sich "outen" braucht, es ist zunächst mal Poesie und unabhängig von konfessionellen Dingen.

Gruß h.
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