Hallo Sabine,
ja - es ist ein langer Weg, manchmal ! Und oft schweift man ab in Gedanken an andere Orte. Mir geht das immer so nach einer Urlaubsreise. Wenn ich dann - nach Jahren - noch einmal alte Fotos betrachte, die ich auf Reisen gemacht habe , fällt mir so manche schöne Erinnerung wieder ein . Auch im Alltag kann das helfen, beim Abschalten ...
Rilke war Zeit seines Lebens ein Suchender . Er fühlte sich von manchem Ort wie magisch angezogen und wünschte sich, dann wieder dorthin zurück, was nicht immer gelang. Wirklich hat er "Heimat" gesucht in der Sphäre des Inneren, im Gleichgewicht mit seiner Umwelt, seiner Umgebung, seinen Mitmenschen, der Natur und besonders auch einer Ruhe in sich selbst , aus sich selbst heraus und in seiner (und anderer) künstlerischem Arbeiten ... Vielleicht nennst Du es "Weltinnenraum" ? Ich würde sagen, er war ein grosser Ökologe - im ursprünglichen Sinn. Und nach Ursprung suchte er auch ... Du kannst es an vielen seiner Texte erkennen und wiederfinden .
So schreibt er:
"...Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen. Unser
Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer
schwindet das Außen...."
oder auch in einem seiner frühen Gedichte:
Motto
Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.
Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste Stunde steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.
Liebe Grüße von Paula
