Rilke - ein Plagiator? Fragment gibt Rätsel auf ...
Verfasst: 4. Okt 2023, 23:15
Bei Fundbergungen in den kretischen Ruinen von Phaistos entdeckten nach einem Bericht in der Fachpublikation "The Archaeologist" [#23-07 p.234] kürzlich Forscher eine Vase aus der spätminoischen Zeit, welche unter anderen Artefakten ein vergilbtes Palmblatt mit flüchtig hingekritzelten fünfhebigen Jamben in Altgriechisch enthielt. Dieses Schriftstück könnte sich nach einer groben Translatierung durch das Germanistikzentrum Leipzig unter Prof. Dr. Heinz Maltenbrinck und einer zusätzlichen genauen Photospektralanalyse des Heidelberger Instituts für Erweiterte Radiojodanalyse durch Prof. Dipl.-Ing. Dr. mult. Götz Sengschmid als mögliche zeitgenössische Urfassung des "Panther", verfasst von einem Minoer vermutlich zur Ergötzung eines Potentaten der damaligen Zeit, herausstellen. Jedenfalls erinnert das Fragment frappant an das Poem "Der Panther", welches bislang dem rilkeschen Oevre zugeordnet wurde.
Hier nun das zur Provenienzforschung freigegebene gegenständliche Transkript zur gefälligen Beurteilung durch die belesenen Rilkeaner*innen des Forums:
ὁ ὄμματος ἴδριον παριοῦσης τῆς σοῦρας
ὥστε κεκοπιᾶσθαι ὥστε μηκέτι ἔχειν.
Αὐτῷ φαίνεται ὡς εἰ ὅρια χιλία παρέχοι
καὶ ὀπίσω χιλίων ὅρια μηδεμίαν κόσμον.
Ἐλαφρὰ ἔγχος ποδῶν, ὑγροὶ καὶ ἰσχυροὶ βάδοι,
οἳ τρέπονται ἐν τῇ πανμικροτάτῃ κύκλῳ,
οἷος ὃς κραιπνόν γε τὸν δρόμον δύναμις,
ἐν ᾧ πασχοῦσι κοιμώμενος μέγας βούλευμα.
Μόνον καί ποτε ἀνυγεῖ θύρη ἡ δίδυμος τῆς ὀφθαλμίδος
ἀσημάντως – τότε εἰσέρχεται εἰκών,
διαπερῶσα τῆς συστολῆς τῶν μελών,
καὶ παύει ἐν τῇ καρδίᾳ τοῦ εἶναι.
Muß man daher Rilke in Kenntnis dieser Tatsache des Plagiats bezichtigen oder ist der Sachverhalt doch nur der Geltungssucht eines autochthonen Ausgräbers geschuldet? Im ersteren und wahrscheinlichen Falle: ja! In der Tat streben zur Zeit namhafte Germanisten im Zusammenwirken mit Altphilologen diverser deutscher Universitäten eine Prüfung zur genaueren zeitlichen Einordnung des betreffenden Gedichtes an. Über ein Resultat soll zeitnah im "Archaeologist" und in der Folge in weiteren wissenschaftlichen Publikationen berichtet werden. Interessant wäre außerdem zu wissen, ob Rilke des Altgriechischen mächtig war beziehungsweise wer ihm gegebenenfalls bei der Übersetzung zur Hilfe eilte. Muß die Vita Rilkes also umgeschrieben werden? Man darf gespannt sein ...
In aufgeregter Erwartung der Ergebnisse
Georg Trakl jun.
Hier nun das zur Provenienzforschung freigegebene gegenständliche Transkript zur gefälligen Beurteilung durch die belesenen Rilkeaner*innen des Forums:
ὁ ὄμματος ἴδριον παριοῦσης τῆς σοῦρας
ὥστε κεκοπιᾶσθαι ὥστε μηκέτι ἔχειν.
Αὐτῷ φαίνεται ὡς εἰ ὅρια χιλία παρέχοι
καὶ ὀπίσω χιλίων ὅρια μηδεμίαν κόσμον.
Ἐλαφρὰ ἔγχος ποδῶν, ὑγροὶ καὶ ἰσχυροὶ βάδοι,
οἳ τρέπονται ἐν τῇ πανμικροτάτῃ κύκλῳ,
οἷος ὃς κραιπνόν γε τὸν δρόμον δύναμις,
ἐν ᾧ πασχοῦσι κοιμώμενος μέγας βούλευμα.
Μόνον καί ποτε ἀνυγεῖ θύρη ἡ δίδυμος τῆς ὀφθαλμίδος
ἀσημάντως – τότε εἰσέρχεται εἰκών,
διαπερῶσα τῆς συστολῆς τῶν μελών,
καὶ παύει ἐν τῇ καρδίᾳ τοῦ εἶναι.
Muß man daher Rilke in Kenntnis dieser Tatsache des Plagiats bezichtigen oder ist der Sachverhalt doch nur der Geltungssucht eines autochthonen Ausgräbers geschuldet? Im ersteren und wahrscheinlichen Falle: ja! In der Tat streben zur Zeit namhafte Germanisten im Zusammenwirken mit Altphilologen diverser deutscher Universitäten eine Prüfung zur genaueren zeitlichen Einordnung des betreffenden Gedichtes an. Über ein Resultat soll zeitnah im "Archaeologist" und in der Folge in weiteren wissenschaftlichen Publikationen berichtet werden. Interessant wäre außerdem zu wissen, ob Rilke des Altgriechischen mächtig war beziehungsweise wer ihm gegebenenfalls bei der Übersetzung zur Hilfe eilte. Muß die Vita Rilkes also umgeschrieben werden? Man darf gespannt sein ...
In aufgeregter Erwartung der Ergebnisse
Georg Trakl jun.