Der Ball

Von den frühen Prager Gedichten über Cornet, Neue Gedichte, Sonette und Elegien bis zum lyrischen Grabspruch

Moderatoren: Thilo, stilz

Antworten
Rudi

Der Ball

Beitrag von Rudi »

Hallo,
bin etwas ratlos und suche deshalb dringend Interpretationen zu der "Ball" von R.M. Rilke: um welche Art von Ball handelt es sich, wie ist die Spieleraufstellung... ?
Grüße von Rudi
gliwi
Beiträge: 941
Registriert: 11. Nov 2002, 23:33
Wohnort: Ba-Wü

Beitrag von gliwi »

Willst du uns auf den Arm nehmen? Danke, das können wir selber. Ansonsten findest du was dazu auf Seite 7.
gliwi
Brigitte

Beitrag von Brigitte »

Mensch, Jungs, die Eingangsseite ist SPITZE ! Na, denn mal ran...
Viel Erfolg und toi, toi, toi... !!!

Oder doch lieber Portugal :wink: ???

Brigitte :lol:
Benutzeravatar
Anna B.
Beiträge: 312
Registriert: 13. Mai 2004, 20:26
Wohnort: Franken

Beitrag von Anna B. »

Hallo :) ,

was meint Ihr denn zu diesem Gedicht hier ?


Solang du Selbstgeworfnes fängst, ist alles
Geschicklichkeit und läßlicher Gewinn - ;
erst wenn du plötzlich Fänger wirst des Balles,
den eine ewige Mit-Spielerin
dir zuwarf, deiner Mitte, in genau
gekonntem Schwung, in einem jener Bögen
aus Gottes großem Brücken-Bau:
erst dann ist Fangen-Können ein Vermögen,
- nicht deines, einer Welt. Und wenn du gar
zurückzuwerfen Kraft und Mut besäßest,
nein; wunderbarer: Mut und Kraft vergäßest
und schon geworfen hättest... (wie das Jahr
die Vögel wirft, die Wandervogelschwärme,
die eine ältre einer jungen Wärme
hinüberschleudert über Meere - ) erst
in diesem Wagnis spielst du gültig mit.
Erleichterst dir den Wurf nicht mehr; erschwerst
dir ihn nicht mehr. Aus deinen Händen tritt
das Meteor und rast in seine Räume...
R.M.Rilke

Liebe Grüße, Anna :lol:
Nicole

Beitrag von Nicole »

Der Ball symbolisiert eine Wendung, es geht um die fast unbeschreibbare Erklaerung der Bewegung eines Balles, also dessen Steigen, ankommen im toten Punkt, Wendung und Fall zurueck in die Haende eines Menschen. Der Ball selbst wird dabei zum fast menschlichen Hauptdarsteller, die Spieler aber das, womit der Ball spielt... Sie muessen sich naemlich seiner Richtung, wohin er faellt, anpassen. Du kannst dieses Motiv auf vieles anwenden, zum Beispiel das Leben, das klein anfaengt, zu einem Hoehepunkt gelangt und dann in Richtung Lebensabend und Tod "faellt". Und da fuer Rilke sicher Leben Dichten und Dichten Leben ist, gilt das auch fuer das Kreieren eines Gedichts, das langsam anfaengt, in der MItte in seinem Zenit stehen soll und gegen Ende In einen guten Schluss zuruecklaeuft.
Barbara
Beiträge: 484
Registriert: 30. Dez 2003, 17:54
Wohnort: Stuttgart Bad Cannstatt
Kontaktdaten:

Beitrag von Barbara »

Hallo,

"Solang du Selbstgeworfnes fängst" steht jetzt auch bei "Gedichte" - so wie auch einige andere neu aufgenommene Gedichte aus dem Forum.

http://www.rilke.de/gedichte/solang.htm

Danke auch für die vielen schönen Anregungen durch die Fragen und Kommentare hier im Forum . Ich bleib am Ball... :wink:

Viele Grüße von Barbara :lol:
Antworten