Nachtgedanken
Verfasst: 19. Jun 2010, 17:42
Weltenweiter Wanderer,
Walle fort in Ruh ...
Also kennt kein anderer
Menschenleid wie -du.
Wenn mit lichten Leuchten
du beginnst den Lauf,
schlägt der Schmerz die feuchten
Augen zu dir auf.
Drinnen liegt - als riefen
sie dir zu: versteh! -
tief in ihren Tiefen
eine Welt von Weh ...
Tausend Tränen reden
ewig ungestillt,
und in einer jeden
spiegelt sich dein Bild.
Das Gedicht wurde 1894 von Rilke (damals 19) geschrieben. Gerade befand er sich in Privatunterricht und bereitete sich auf das Abitur vor, das er ein jahr später mit Auszeichnung bestehen sollte.
Kann mir jemand bei der Interpretation helfen?
Weltenweiter Wanderer
Für mich scheint diese Figur einfach eine Metapher für den Mensch zu sein, der in der Welt herumkommt und dadurch grosse Erfahrung in ihr findet.
Des weiteren denke ich, dass Rilke in diesem Gedicht zeigen will, dass es viel Leid auf der Welt gibt, das sich dem offenbart, der es zu erfahren versucht (der Wanderer also).
Die Tausend Tränen hingegen scheinen mir eine Metapher für die anderen Menschen auf der Welt zu sein, in denen sich der Wanderer als Mensch wieder selbst vorfinded, schlussendlich ist ja auch er nur ein Mensch.
Keine Ahnung ob ich auf dem richtigen Weg bin, wäre sehr dankbar für Eure Hilfe!
Walle fort in Ruh ...
Also kennt kein anderer
Menschenleid wie -du.
Wenn mit lichten Leuchten
du beginnst den Lauf,
schlägt der Schmerz die feuchten
Augen zu dir auf.
Drinnen liegt - als riefen
sie dir zu: versteh! -
tief in ihren Tiefen
eine Welt von Weh ...
Tausend Tränen reden
ewig ungestillt,
und in einer jeden
spiegelt sich dein Bild.
Das Gedicht wurde 1894 von Rilke (damals 19) geschrieben. Gerade befand er sich in Privatunterricht und bereitete sich auf das Abitur vor, das er ein jahr später mit Auszeichnung bestehen sollte.
Kann mir jemand bei der Interpretation helfen?
Weltenweiter Wanderer
Für mich scheint diese Figur einfach eine Metapher für den Mensch zu sein, der in der Welt herumkommt und dadurch grosse Erfahrung in ihr findet.
Des weiteren denke ich, dass Rilke in diesem Gedicht zeigen will, dass es viel Leid auf der Welt gibt, das sich dem offenbart, der es zu erfahren versucht (der Wanderer also).
Die Tausend Tränen hingegen scheinen mir eine Metapher für die anderen Menschen auf der Welt zu sein, in denen sich der Wanderer als Mensch wieder selbst vorfinded, schlussendlich ist ja auch er nur ein Mensch.
Keine Ahnung ob ich auf dem richtigen Weg bin, wäre sehr dankbar für Eure Hilfe!