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Suche ein Gedicht!

Verfasst: 17. Jun 2010, 11:47
von kvnfschr
Hallo,

meine Tante hat mich vor geraumer Zeit mit der Suche nach einem Gedicht Rilkes beauftragt, das ihr sehr am Herzen liegt.

Leider hat meine bisherige Suche noch keine Früchte getragen.

Sie erinnert sich an folgenden Inhalt:

Eine Hexe soll gerichtet werden, ein Mönch soll urteilen und gerät in einen moralischen Widerspruch, da er das Gute in dieser Person (er-)kennt und dies jedoch aufgrund seines kirchlichen Auftrages nicht berücksichtigen darf.

Das Gedicht soll wohl nicht allzu lang sein und wurde vor ein paar Jahren im Süddeutschen Rundfunk vorgelesen.

Ich habe bisher leider kein Gedicht mit diesem Inhalt gefunden und wäre für Hilfe sehr dankbar!

Viele Grüße,

kvnfschr

Re: Suche ein Gedicht!

Verfasst: 17. Jun 2010, 12:32
von stilz
Leider kenne ich auch keinen solchen Text von Rilke.
Aber mir fällt das Hexenlied ein, ein Melodram von Max von Schillings nach dem Text von Ernst von Wildenbruch.
Vielleicht ist es das, was Deine Tante sucht? Davon gibt es auch etliche Tonaufnahmen...

Herzlichen Gruß,

stilz

Re: Suche ein Gedicht!

Verfasst: 17. Jun 2010, 12:51
von kvnfschr
Ja, auf dieses Gedicht bin ich nun auch gestoßen und hoffe, dass sie dieses gemeint hat.

Der Inhalt entspricht den Schilderungen meiner Tante schon sehr.

Vielen Dank für die Antwort!

Herzlich,

kvnfschr

Re: Suche ein Gedicht!

Verfasst: 17. Jun 2010, 15:32
von sedna
Hallo Unaussprechliche(r)

Goethe wollte in seiner ursprünglichen Fassung der faustischen Walpurgisnacht Gretchen von Mönchen zur Hexe erklären lassen. Vielleicht mal einen Blick in Goethes Walpurgissack werfen:

„Der Walpurgissack ist eine Art von infernalischem Schlauch, Behältnis, Sack, oder wie Ihr’s sonst nennen wollt, ursprünglich zur Aufnahme einiger Gedichte bestimmt, die auf Hexenszenen im ‘Faust’, wo nicht auf den Blocksberg selbst, einen nähern Bezug hatten. [...] Jedes Papier, das in meinem Walpurgissack herunterfällt, fällt in die Hölle; und aus der Hölle, wie Ihr wißt, gibt es keine Erlösung. Es brennt da unten ein unverlöschliches Fegefeuer, was, wenn es um sich greift, weder Freund noch Feind verschont. Ich wenigstens will niemand raten, ihm allzu nahe zu kommen. Ich fürchte mich selbst davor.“ (Goethe zu Falk)

sedna :D

Re: Suche ein Gedicht!

Verfasst: 21. Jun 2010, 08:57
von kvnfschr
Hallo Sedna,

vielen dank für deine Antwort! Auch Goethe werde ich mir anschauen. Das heißt aber auch, dass ich wohl fast davon ausgehen kann, dass bei Rilkes Gedichten keine "Hexenpassage" vorliegt?

Mittlerweile scheint es fast so, dass meine Tante das Hexenlied von Wildenbruch gemeint hat.

Viele Grüße,

kvnfschr

Re: Suche ein Gedicht!

Verfasst: 21. Jun 2010, 09:13
von sedna
Nein,
in Bezug auf Rilke regt sich da gar nichts in meiner Erinnerung.
Wie sicher ist sich denn Deine Tante? Die Namen ähneln sich doch kein bißchen ...