Adventsgedicht
Verfasst: 6. Dez 2009, 21:32
Hallo liebe Rilke liebhaber,
Ich analysiere gerade aus Freude und aus Übungszwecken das Gedicht " Es treibt der Wind im Winterwalde" aus "Advent" und hatte, wie ich fand, eine sehr schöne Idee wie man so eine Analyse auch gestalten kann. Ich habe in meiner Analyse die Position eines "vom Gedicht betroffenen" eingenommen. Damit ihr seht über was ich rede stell ich sie mal hier rein.
In dem Gedicht aus „Advent“ von Rainer Maria Rilke nehmen wir als Leser die Position einer Person an, die einen Wald betrachtet. Man könnte es auch so verstehen, dass man selbst ein Spaziergänger, an einem verschneiten Adventstag ist und den Wald beobachtet in den gerade der Wind hineinfährt. Wir betrachten also zu erst den Wind und passieren mit ihm zu erst eine Alliteration(Winter-Winterwalde), dann einen Neologismus (Flockenherde) und können am Ende der ersten beiden Verse den Wind mit einem Hirten vergleichen (V1-2). Nun wird die Perspektive geändert. Wir betrachten nicht länger den Wind, sondern den Tannenbaum an welchem er so eben vorbeigefegt ist. Wir betrachten die Tanne und stellen fest, dass sie eine Menschliche Eigenschaft aufweist, sie „ahnt“ (V 5) und ist somit personifiziert. Nun schauen wir die Tanne etwas genauer an und sehen, dass sie ihre Zweige entgegen der nächsten Alliteration streckt (V 5). Voll Spannung beobachten wir, wie die Tanne nun der Nächsten Alliteration entgegenwächst (V 7) und noch darüber hinaus zu dem Sinnbild (Metapher, Symbol..?) der „Nacht der Herrlichkeit“ wächst. Das Gedicht steht in einer Strophe kann aber auch in 2 Vierzeiler Unterteilt werden. Das Reimschema passt zu dem regelmäßigen Schritt des Spaziergängers, es liegt ein Kreuzreim in der Form a-b;a-b; c-d; c-d vor. Gleiches gilt für die Metrik denn wir haben einen regelmäßigen 4-Füßigen Jambus. Das Gedicht ist geprägt von starken Assonanzen wie es sehr häufig bei Rilke vorkommt(„ und manche Tanne ahnt“ oder „ und wehrt dem Wind und wächst…“).
Denkt ihr das man so analysieren kann? Indem man selbst ja eine Figur in das geschehen hinzufügt? Oder würdet ihr sagen eine analyse sollte immer sachlich, ohne große Kreativität sein?
Es wäre natürlich auch nett, wenn ihr vielleicht schreiben könntet was ich für Stilmittel übersehen hab, oder was ihr anders schreiben würdet.
In der interpretation würde ich jetzt darauf eingehen, dass jener Tannenbaum wächst und gedeiht nur um den Sinn zu erfüllen dem Menschen ihn gaben-> geschmückt in einem Weihnachtszimmer zu stehen. Dann würde ich noch drauf eingehen, dass es doch eigentlich absurd ist, dass ein Stück Natur, nur wächst um später gefällt und von menschen behangen wird.
Zum schluss würde ich noch darauf eingehen, dass das ganze Gedicht eine Antithese in sich bürgt. Es beschreibt die wunderschöne Natur, den Wind, die Schneeflocken, die Tanne um am ende das Fazit zu ziehen, dass diese Schönheit nur da ist um zu vergehen. Natürlich wird versucht diese Schönheit in die Räume der Menschen zu tragen, man darf aber nicht vergessen, dass der Schönheit dort vieles fehlt ( Der Winterwald, die Flockenherde, die verschneiten Wege).
sagt an ob ihr dieses Gedicht anders versteht oder ob ihr euch mir anschließen könnt.
Ich bin gespannt.
Liebe Grüße, eine Schöne 2 Advents-Woche
Ich analysiere gerade aus Freude und aus Übungszwecken das Gedicht " Es treibt der Wind im Winterwalde" aus "Advent" und hatte, wie ich fand, eine sehr schöne Idee wie man so eine Analyse auch gestalten kann. Ich habe in meiner Analyse die Position eines "vom Gedicht betroffenen" eingenommen. Damit ihr seht über was ich rede stell ich sie mal hier rein.
In dem Gedicht aus „Advent“ von Rainer Maria Rilke nehmen wir als Leser die Position einer Person an, die einen Wald betrachtet. Man könnte es auch so verstehen, dass man selbst ein Spaziergänger, an einem verschneiten Adventstag ist und den Wald beobachtet in den gerade der Wind hineinfährt. Wir betrachten also zu erst den Wind und passieren mit ihm zu erst eine Alliteration(Winter-Winterwalde), dann einen Neologismus (Flockenherde) und können am Ende der ersten beiden Verse den Wind mit einem Hirten vergleichen (V1-2). Nun wird die Perspektive geändert. Wir betrachten nicht länger den Wind, sondern den Tannenbaum an welchem er so eben vorbeigefegt ist. Wir betrachten die Tanne und stellen fest, dass sie eine Menschliche Eigenschaft aufweist, sie „ahnt“ (V 5) und ist somit personifiziert. Nun schauen wir die Tanne etwas genauer an und sehen, dass sie ihre Zweige entgegen der nächsten Alliteration streckt (V 5). Voll Spannung beobachten wir, wie die Tanne nun der Nächsten Alliteration entgegenwächst (V 7) und noch darüber hinaus zu dem Sinnbild (Metapher, Symbol..?) der „Nacht der Herrlichkeit“ wächst. Das Gedicht steht in einer Strophe kann aber auch in 2 Vierzeiler Unterteilt werden. Das Reimschema passt zu dem regelmäßigen Schritt des Spaziergängers, es liegt ein Kreuzreim in der Form a-b;a-b; c-d; c-d vor. Gleiches gilt für die Metrik denn wir haben einen regelmäßigen 4-Füßigen Jambus. Das Gedicht ist geprägt von starken Assonanzen wie es sehr häufig bei Rilke vorkommt(„ und manche Tanne ahnt“ oder „ und wehrt dem Wind und wächst…“).
Denkt ihr das man so analysieren kann? Indem man selbst ja eine Figur in das geschehen hinzufügt? Oder würdet ihr sagen eine analyse sollte immer sachlich, ohne große Kreativität sein?
Es wäre natürlich auch nett, wenn ihr vielleicht schreiben könntet was ich für Stilmittel übersehen hab, oder was ihr anders schreiben würdet.
In der interpretation würde ich jetzt darauf eingehen, dass jener Tannenbaum wächst und gedeiht nur um den Sinn zu erfüllen dem Menschen ihn gaben-> geschmückt in einem Weihnachtszimmer zu stehen. Dann würde ich noch drauf eingehen, dass es doch eigentlich absurd ist, dass ein Stück Natur, nur wächst um später gefällt und von menschen behangen wird.
Zum schluss würde ich noch darauf eingehen, dass das ganze Gedicht eine Antithese in sich bürgt. Es beschreibt die wunderschöne Natur, den Wind, die Schneeflocken, die Tanne um am ende das Fazit zu ziehen, dass diese Schönheit nur da ist um zu vergehen. Natürlich wird versucht diese Schönheit in die Räume der Menschen zu tragen, man darf aber nicht vergessen, dass der Schönheit dort vieles fehlt ( Der Winterwald, die Flockenherde, die verschneiten Wege).
sagt an ob ihr dieses Gedicht anders versteht oder ob ihr euch mir anschließen könnt.
Ich bin gespannt.
Liebe Grüße, eine Schöne 2 Advents-Woche