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Dir ist mein Beten keine Blasphemie usw.

Verfasst: 24. Apr 2009, 20:12
von Wouter
Neulich las ich in 'Von der Pilgerschaft' das Gedicht das anfangt mit den Wörter aus dem Betreff. Obwohl es mich tief gerührt hat, hat es mich ein wenig unbefriedigt gelassen, wegen des rätselhaftige zweites Teil von dem vierte Satz; 'Die und die...'.
Habt ihr vielleicht eine Ahnung was er bedeuten könnte? Für ihre bequemlichkeit zeige ich hierunter das Gedicht:

Dir ist mein Beten keine Blasphemie:

als schlüge ich in alten Büchern nach,

daß ich dir sehr verwandt bin – tausendfach.

Ich will dir Liebe geben. Die und die ...

[57]Liebt man denn einen Vater? Geht man nicht,

wie du von mir gingst, Härte im Gesicht,

von seinen hülflos leeren Händen fort?

Legt man nicht leise sein verwelktes Wort

in alte Bücher, die man selten liest?

Fließt man nicht wie von einer Wasserscheide

von seinem Herzen ab zu Lust und Leide?

Ist uns der Vater denn nicht das, was war;

vergangne Jahre, welche fremd gedacht,

veraltete Gebärde, tote Tracht,

verblühte Hände und verblichnes Haar?

Und war er selbst für seine Zeit ein Held,

er ist das Blatt, das, wenn wir wachsen, fällt.



Schliesslich: Entschuldigung für mein schwache Deutsch; es ist nicht meine erste Sprache.

Re: Dir ist mein Beten keine Blasphemie usw.

Verfasst: 24. Apr 2009, 23:52
von gliwi
Es bezieht sich jedenfalls auf zwei Arten von Liebe: Die (eine) Liebe und die (andere) Liebe.
Welche zwei Arten das wären, kann ich jetzt auf die Schnelle nicht sagen. Dazu müsste man wahrscheinlich das ganze Buch von der Pilgerschaft daraufhin durchlesen.
Gruß
gliwi