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"verwandlung ist nicht luege..." (RMR)

Verfasst: 4. Feb 2004, 08:13
von Barbara
Hallo,

ich suche zwei Gedichte von Rilke , die ich leider mit der Suchfunktion bei Gedichte nicht finden kann - vielleicht kann mir jemand weiterhelfen?!

Eines ist ein Widmungsgedicht aus dem Jahr 1925 von RMR und die Schlußzeile lautet:

"Verwandlung ist nicht Lüge..."

Das zweite - auch von RMR - heisst "Magie" aus dem Jahr 1924 u.a. mit den Zeilen:

"Aus unbeschreiblicher Verwandlung stammen
solche Gebilde - (...) "

Beide sollen in ihren Aussagen - so der Kommentar im "Marbacher Magazin" 92/2000 - sowohl poetologisch wie auch existentielle Bedeutung fuer RMR haben ?!

Gruesse von Barbara

Verfasst: 4. Feb 2004, 22:45
von gliwi
MAGIE:
Aus unbeschreiblicher Verwandlung stammen
solche Gebilde-:Fühl! und glaub!
Wir leidens oft: zu Asche werden Flammen;
doch: in der Kunst: zur Flamme wird der Staub.

Hier ist Magie. In das Bereich des Zaubers
scheint das gemeine Wort hinaufgestuft...
und ist doch wirklich wie der Ruf des Taubers,
der nach der unsichtbaren Taube ruft.


Für Frau Johanna von Kunesch

Die Jahre gehn...Und doch ist's wie im Zug:
Wir gehn vor allem und die Jahre bleiben
wie Landschaft hinter dieser Reise Scheiben,
die Sonne klärte oder Frost beschlug.

Wie sich Geschehenes im Raum verfügt;
Eines ward Wiese, eins ward Baum, eins ging
den Himmel bilden helfen...Schmetterling
und Blume sind vorhanden, keines lügt;

Verwandlung ist nicht Lüge...

Gruß gliwi