"o hoher Baum im Ohr" (RMR)
Verfasst: 31. Jan 2004, 13:02
Hallo,
"Und dann hättest du ausgeströmt, Strömender, ungehört; an das All zurückgebend, was nur das All erträgt. ... Einzelne Löwen nur hätten dich weit bei Nacht umkreist, erschrocken vor sich selbst, von ihrem bewegten Blute bedroht. Denn wer holt Dich jetzt aus den Ohren zurück, die lüstern sind? ... Wo aber , Herr, ein Jungfräulicher unbeschlafenen Ohrs läge bei deinem Klang: er stürbe an Seligkeit, oder er trüge Unendliches aus , und sein befruchtetes Hirn muesste bersten an lauter Geburt..." (RMR: "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge").
Mir ist gerade beim Lesen diese Stelle im "Malte" aufgefallen, Sie ist ganz aehnlich mit dem ersten "Sonett an Orpheus", wo es darum geht, dass in der Stille des Hoerens ("der hohe Baum im Ohr") Frieden und unendliche Ruhe liegt . Welche Bedeutung hat eigentlich diese Metapher bei Rilke ? Gibt es dafuer noch andere Stellen in seinem Werk ?
Gruesse von Barbara
ps.: ich habe momentan einfach sehr viele Fragen und habe erst angefangen , mich mit Rilke zu beschäftigen. Sorry, also, dass ich so oft jetzt gerade geschrieben habe . Ich wuensche mir natuerlich einen regen Austausch im Rilke Online Forum, das mir sehr gut gefällt !!!
"Und dann hättest du ausgeströmt, Strömender, ungehört; an das All zurückgebend, was nur das All erträgt. ... Einzelne Löwen nur hätten dich weit bei Nacht umkreist, erschrocken vor sich selbst, von ihrem bewegten Blute bedroht. Denn wer holt Dich jetzt aus den Ohren zurück, die lüstern sind? ... Wo aber , Herr, ein Jungfräulicher unbeschlafenen Ohrs läge bei deinem Klang: er stürbe an Seligkeit, oder er trüge Unendliches aus , und sein befruchtetes Hirn muesste bersten an lauter Geburt..." (RMR: "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge").
Mir ist gerade beim Lesen diese Stelle im "Malte" aufgefallen, Sie ist ganz aehnlich mit dem ersten "Sonett an Orpheus", wo es darum geht, dass in der Stille des Hoerens ("der hohe Baum im Ohr") Frieden und unendliche Ruhe liegt . Welche Bedeutung hat eigentlich diese Metapher bei Rilke ? Gibt es dafuer noch andere Stellen in seinem Werk ?
Gruesse von Barbara
ps.: ich habe momentan einfach sehr viele Fragen und habe erst angefangen , mich mit Rilke zu beschäftigen. Sorry, also, dass ich so oft jetzt gerade geschrieben habe . Ich wuensche mir natuerlich einen regen Austausch im Rilke Online Forum, das mir sehr gut gefällt !!!