Aufgang oder Untergang
Aufgang oder Untergang
Hallo zusammen...
jemand hat mir zum Weihnachtsfest ein sehr schönes Geschenk gemacht, auf dem die Textzeile "in meinen Armen schlafen Wälder ein" geschrieben steht.
Ich kann zu dem Gedicht 'Aufgang oder Untergang' leider nirgends eine Interpretation dieser Zeile, geschweige denn des ganzen Gedichts finden...
Kann mir jemand etwas über diese Zeile sagen, da ich vertsehen möchte, was mir diese Zeile sagen soll?!
jemand hat mir zum Weihnachtsfest ein sehr schönes Geschenk gemacht, auf dem die Textzeile "in meinen Armen schlafen Wälder ein" geschrieben steht.
Ich kann zu dem Gedicht 'Aufgang oder Untergang' leider nirgends eine Interpretation dieser Zeile, geschweige denn des ganzen Gedichts finden...
Kann mir jemand etwas über diese Zeile sagen, da ich vertsehen möchte, was mir diese Zeile sagen soll?!
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- Registriert: 27. Nov 2003, 12:40
ich glaube nicht, dass irgendjemand dir wird sagen können, was diese zeile für dich bedeuten soll. aber ich glaube, dass du sie verstündest, würdest du aufgeben nach interpretationen zu suchen. und selbst wenn du eine fändest, die dir zusagte, sie würde doch das wesentliche zerstören, denn sie würde in logische kategorien zwingen, was mit diesen nicht zu fassen ist, und es bliebe ein matter, leidenschaftsloser schatten, von dem worum es geht.
"der versuch ein kunstwerk zu verstehen, ist etwa dasselbe wie den hass, den krieg, die liebe, die träume auf den bereich der reinen vernunft beschränken zu wollen"
wäre dies aber möglich, warum dann gedichte, warum kunst überhaupt?
du musst das leben nicht verstehen!
"der versuch ein kunstwerk zu verstehen, ist etwa dasselbe wie den hass, den krieg, die liebe, die träume auf den bereich der reinen vernunft beschränken zu wollen"
wäre dies aber möglich, warum dann gedichte, warum kunst überhaupt?
du musst das leben nicht verstehen!
Wenn ich das höre, dass man Kunstwerke "nicht verstehen" kann, habe ich immer den Verdacht, dass da jemand zu bequem ist, sich mit dem Kunstwerk auseinanderzusetzen und das Handwerkszeug zu erwerben, das einem das ermöglicht. Sich nur auf der Gefühlsebene mit Kunstwerken zu befassen ist zwar sicher schön und durchaus auch legitim, aber mir wäre das auf die Dauer zu wenig. Man isst ja auch nicht sein Leben lang Babybrei. Jemandem, der verstehen möchte, zu sagen : Lass' es, ist keine angemessene Antwort. Einverstanden wäre ich damit, zu sagen: Du kannst ein Kunstwerk nie ganz ausschöpfen.
Nun aber zu dem angegebenen Gedicht. Unter diesem Titel habe ich nichts gefunden. Ist es von Rilke? Wie fängt es an?Gruß gliwi
Nun aber zu dem angegebenen Gedicht. Unter diesem Titel habe ich nichts gefunden. Ist es von Rilke? Wie fängt es an?Gruß gliwi
Das ist das gesuchte Gedicht:
Nenn ich dich Aufgang oder Untergang?
Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang
und greife scheu nach seiner Rosen Röte -
und ahne eine Angst in seiner Flöte
vor Tagen, welche liedlos sind und lang.
Aber die Abende sind mild und mein,
von meinem Schauen sind sie still beschienen;
in meinem Armen schlafen Wälder ein, -
und ich bin selbst das Klingen über ihnen,
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.
Von Oskar Werner gesprochen wird man es nie vergessen...
Nenn ich dich Aufgang oder Untergang?
Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang
und greife scheu nach seiner Rosen Röte -
und ahne eine Angst in seiner Flöte
vor Tagen, welche liedlos sind und lang.
Aber die Abende sind mild und mein,
von meinem Schauen sind sie still beschienen;
in meinem Armen schlafen Wälder ein, -
und ich bin selbst das Klingen über ihnen,
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.
Von Oskar Werner gesprochen wird man es nie vergessen...
Hallo,
der Text steht bei den 'Frühen Gedichten', hat aber in der Ausgabe der Sämtlichen WErke keinen Titel, ist aber im Netz gelegentlich unter 'Aufgang oder Untergang' zu finden.
Hier also das Gedicht nach der Rilke-Ausgabe (Sämtliche WErke 1. S-195)
Nenn ich die Aufgang oder Untergang?
Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang
und greife scheu nach seiner Rosen Röte -
und ahne eine Angst in seiner Flöte
vor Tagen, welche liedlos sind und lang.
Aber die Abende sind mild und mein,
von meinem Schauen sind sie still beschienen;
in meinen Armen schlafen Wälder ein, -
und ich bin selbst das Klingen über ihnen,
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.
Übrigens, es scheint ziemlich klar zu sein, dass 'Am Strande' nicht von Rilke ist (wie A.Schönberg auf seinem Notenblatt vermerkt hat), aber von dem dann?
Heiteres Rätselraten wünscht
e.u.
P.S. Wenn wir das herausbekommen, hat die Forschung was gewonnen.
der Text steht bei den 'Frühen Gedichten', hat aber in der Ausgabe der Sämtlichen WErke keinen Titel, ist aber im Netz gelegentlich unter 'Aufgang oder Untergang' zu finden.
Hier also das Gedicht nach der Rilke-Ausgabe (Sämtliche WErke 1. S-195)
Nenn ich die Aufgang oder Untergang?
Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang
und greife scheu nach seiner Rosen Röte -
und ahne eine Angst in seiner Flöte
vor Tagen, welche liedlos sind und lang.
Aber die Abende sind mild und mein,
von meinem Schauen sind sie still beschienen;
in meinen Armen schlafen Wälder ein, -
und ich bin selbst das Klingen über ihnen,
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.
Übrigens, es scheint ziemlich klar zu sein, dass 'Am Strande' nicht von Rilke ist (wie A.Schönberg auf seinem Notenblatt vermerkt hat), aber von dem dann?
Heiteres Rätselraten wünscht
e.u.
P.S. Wenn wir das herausbekommen, hat die Forschung was gewonnen.
Hallo snack, bist du noch da? Oder hast du dich von dem blasierten "nie gewusst" vertreiben lassen? Ich würde gern mit dir über das Gedicht diskutieren! Z.B. fällt mir zu dem Wald-Vers gleich des Lied "Nun ruhen alle Wälder" ein. Aber wenn du gar nicht mehr reinschaust, macht es keinen Spaß. Gruß gliwi
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Schönberg-Rilke
Hallo,
...endlich eine Auskunft zu dem Schönberglied "Am Strande": Auch bei den Musikwissenschaftlern wird angenommen, daß der Text nicht von Rilke stammt (- wie A.Schönberg auf seinem Notenblatt vermerkt hat) . Leider gibt es keine Informationen, von wem er sonst sein könnte. Interessant ist aber vielleicht, daß Schönberg sehr wohl Rilke Texte vertont hat; und zwar in den 4 Liedern für Gesang und Orchester op.22: Seraphita (Dowson, Übersetzung George), Alle, welche dich suchen (Rilke), Mach mich zum Wächter deiner Weiten (Rilke) Vorgefühl (Rilke).
Herzlich grüßt ,
Barbara
...endlich eine Auskunft zu dem Schönberglied "Am Strande": Auch bei den Musikwissenschaftlern wird angenommen, daß der Text nicht von Rilke stammt (- wie A.Schönberg auf seinem Notenblatt vermerkt hat) . Leider gibt es keine Informationen, von wem er sonst sein könnte. Interessant ist aber vielleicht, daß Schönberg sehr wohl Rilke Texte vertont hat; und zwar in den 4 Liedern für Gesang und Orchester op.22: Seraphita (Dowson, Übersetzung George), Alle, welche dich suchen (Rilke), Mach mich zum Wächter deiner Weiten (Rilke) Vorgefühl (Rilke).
Herzlich grüßt ,
Barbara