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Rilke und George

Verfasst: 9. Dez 2007, 11:01
von Anna B.
Hallo,


was meint Ihr zu folgendem Gedicht ? Wie sieht Rilke Stefan George ?

An Stefan George

WENN ich, wie Du, mich nie den Märkten menge
Und leiser Einsamkeiten Segen suche, -
Ich werde nie mich neigen vor der Strenge
Der bleichen Bilder in dem tiefen Buche.

Sie sind erstarrt in ihren Dämmernischen
Und ihre Stirnen schweigen Deinen Schwüren,
Nur wenn des Weihrauchs Wellen sie verwischen
Scheint ihrer Lippen Lichte sich zu rühren.

Doch, daß die Seele dann dem Offenbaren
Die Arme breitet, wird ihr Lächeln lähmen;
Sie werden wieder die sie immer waren:
Kalt wachsen ihre alabasterklaren
Gestalten aus der scheuen Arme Schämen.


Anna

Verfasst: 9. Dez 2007, 14:30
von .Sabine.
Hallo, Anna,

weißt Du, ob und wann dieses Widmungsgedicht zuerst veröffentlicht wurde ?

Sabine :lol:

Verfasst: 9. Dez 2007, 19:10
von Anna B.
Hallo, Sabine,

zuerst gedruckt wurde es erst 1936 ! Rilke schrieb es bereits im November 1897. Ob er wohl mit dieser Veröffentlichung einverstanden gewesen wäre :? ?

Anna :lol:

Verfasst: 9. Dez 2007, 20:01
von stilz
Hallo,

ich möchte erinnern: hier hat e.u. dieses Gedicht schon einmal hereingestellt, und in den darauffolgenden postings wurde auch einiges über das Verhältnis Rilke-George zusammengetragen.

Adventliche Grüße

stilz