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Paula Becker
Verfasst: 27. Sep 2007, 21:00
von Paula
Hallo,
suche Paula Becker(-Modersohn) in Rilkes "Worpswede"-Monographie !
Paula

Verfasst: 27. Sep 2007, 23:05
von DoMi
Hallo Paula,
Rilke stellt in seiner Worpsweder Monographie von 1902 nur die Maler Fritz Mackensen, Hans am Ende und Otto Modersohn (welche die Künstlerkolonie gründeten), Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler dar.
Dies sind die fünf bedeutenden "Erstbewohner" von Worpswede, Paula Becker, bzw. später Modersohn-Becker, kam doch erst im Jahre 1898 hinzu...
oder missverstehe ich deine Frage???
Liebe Grüße
Dominik
Verfasst: 29. Sep 2007, 19:34
von Mathilda
Hallo,
ich verstehe Paulas Frage so, warum Paula Becker nicht vorkommt in der Monographie. Sie war damals schon in Worpswede und mit Rilke befreundet. Könnte es daran liegen, dass man sie als Frau, als Künstlerin, nicht akzeptierte ?
Mathilda

Verfasst: 29. Sep 2007, 19:43
von gliwi
Ganz bestimmt nicht. Paula Becker wurde anerkannt. Gerade Rilke hat bei KünstlerInnen keinen Unterschied gemacht und fand die Arbeit seiner Frau Clara genauso wichtig wie seine eigene. Und er hat auch gewusst, dass Paula von diesem ganzen, ich sage jetzt mal, Worpsweder Pinselverein , die begabteste war.
Verfasst: 29. Sep 2007, 20:10
von Mathilda
Hallo, Christiane,
jetzt hast Du mich aber gründlich missverstanden. In der Öffentlichkeit nicht anerkannt meinte ich. So habe ich zb gehört, dass eine Ausstellung mit ihren Werken zu dieser Zeit in Bremen von einem Kunstkritiker massiv in der Presse abgelehnt wurde. Die Frage ist doch, warum kommt Paula nicht in Rilkes Monographie vor ?! Dass Paula in Worpswede, vom Künstlerkreis und besonders von Rilke anerkannt wurde (und mehr als das), dass wissen doch hier alle !!! Oder ? Umgekehrt könnte man fragen, wenn Rilke Paula als die Begabteste unter den Worpsweder Künstlern anerkannt hat, warum schreibt er dann nicht über sie ? Hätte er dann nicht g e r a d e über SIE schreiben
müssen ?!
Mathilda

Verfasst: 30. Sep 2007, 11:13
von DoMi
Hallo,
also zunächst hätte ich einmal eine Frage:
Wann genau schrieb Rilke seine Worpsweder Monographie?
Warum frage ich?
Es ist doch so, dass Rilke Paula zunächst als gute Bekannte, bzw. dann als Freundin kennen, schätzen (, ja vielleicht sogar lieben) gelernt hat. In der ersten Zeit hatte Rilke ihr Talent offensichtlich unterschätzt, was allerdings daherrührte, dass er nur flüchtig Skizzen ihrerseits gesehen und nie "ganze" Bilder gezeigt bekommen hatte.
So schreibt er im Jan. 1901 an sie:
"Da kommt mir ein Bedauern, ich war in Worpswede immer am Abend bei Ihnen, und dann sah ich wohl da und dort im Gespräch eine Skizze [...] bis Worte von Ihnen kamen, die ich gleich sehen wollte, daß ich meinen Blicken die Wände verbot und Ihren Worten nachging [...] So sah ich fast nichts von Ihnen, denn Sie haben mir niemals etwas gezeigt"
Er hat also während seiner gesamten ersten Zeit dort nie ein Werk von Paula gesehen.
Wenn er also die Monographie schon vorher geschrieben, oder zumindest schon längere Zeit dabei gewesen wäre, dann könnte dies eine Erklärung dafür sein, warum Paula Modersohn darin nicht erscheint.
Liebe Grüße
Dominik
Verfasst: 4. Okt 2007, 12:39
von stilz
Über das Thema "Rilke und Paula" kann man auch in
helles posting unter
"Rainer und Paula" ein bisserl was lesen.
Lieben und etwas eiligen Gruß in die Runde!
stilz
Verfasst: 29. Okt 2007, 21:27
von Mona
Hallo,
wo finde ich in den SW von 1987 Rilkes Worpswede ? In welchem Band ???
Mona

Verfasst: 30. Jan 2008, 11:00
von Anna B.
Hallo,
kann mir jemand sagen, ob Rilkes
Worpswede eine Auftragsarbeit war oder ob er es von sich aus geschrieben hat ? Wenn ja, woher kam der Auftrag ?
Anna
ps: an Mona, Du findest Worpswede im 5. Band der SW.
Verfasst: 30. Jan 2008, 19:44
von DoMi
Hallo Anna,
in meiner Ausgabe steht, dass "Rilke im Frühjahr 1902 den Auftrag erhielt, über die Worpsweder Künstlerkolonie zu schreiben". In einem andern Buch habe ich dann gefunden, dass er den Auftrag vom Verlag Velhagen & Klasing selbst erhielt.
Liebe Grüße,
Dominik
Re: Paula Becker
Verfasst: 4. Feb 2008, 16:45
von stilz
In der „Rilke-Chronik“ von Ingeborg Schnack finde ich zum Jahr 1902:
8. und 11. Januar: R. legt Gustav Pauli seine bedrängte wirtschaftliche Lage dar: „Bei den billigen Bedingungen unseres Bauernhauses und den geringen Bedürfnissen, die wir beide haben, genügte uns zusammen ein Einkommen von 250 Mark monatlich, sodaß jeder etwa 125 Mark erwerben müßte. Sollte das nicht irgendwie möglich sein?“ und dankt für die rasche Hilfe. „Wollen Sie die Güte haben, um wirklich zu helfen, bei Velhagen & Klasnig anfragen, ob man mir die in Frage stehende Arbeit übertragen würde, und welches Honorar dafür in Betracht käme? Dieses ist, glaub ich, der zunächstliegende Ausweg.“ Es handelt sich um die Monographie „Worpswede“.
3. Februar: R. antwortet auf eine Anfrage die Verlags …, er hoffe, die interessante Aufgabe gut zu lösen. Es kämen die fünf wirklich in Worpswede lebenden Künstler in Betracht, Carl Vinnen, der abgeneigt sei, könne fortbleiben, da er in Osterndorf wohne.
R. erreicht in Einzelgesprächen die Zusage der fünf ausgewählten Künstler…
Lieben Gruß an alle!
stilz