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Adalbert Stifter

Verfasst: 27. Nov 2006, 21:52
von stilz
Frage in die Runde:
Weiß jemand, ob Rilke die Werke Adalbert Stifters kannte?

Auf Antwort freut sich

stilz

Stifter

Verfasst: 27. Nov 2006, 22:55
von lilaloufan
Weihnachten 1924 jedenfalls schenkt Katharina Kippenberg ihm in Val-Mont Stifters „Vierundzwanzig Studien aus dem Alten Wien“, und er freut sich. Aber schon Früheres verzeichnet die Chronik: Im Herbst 1910 liest Rilke bei Sidonie von Nádherný auf Schloss Janowitz (Böhmen) Stifters frühe Novelle „Der Condor“, im Januar 1913 den „Hagestolz“. Er schreibt an Sidonie: «In alledem ist etwas enthalten wie die Elemente einer durchaus oesterreichischen Kunst; niemand hat’s fortgeführt. Zuweilen ist es so hausgemacht, dass es schon beinah gestrickt ist, und dann wieder führt diese gelassene Handarbeit zu so großartig ausgearbeiteten Herrlichkeiten, dass man meint, das eigene Herz müsste einem darüber, ohne dass man sich rührt, zu etwas Berühmtem und Unvergesslichem werden.» Ein Jahr später äußert sich Rilke in einem Brief: «Seit meinem vorigen Winter ist mir Stifter zu einem ganz eigenen Gegenstand der Liebe und Erbauung geworden … Irr ich mich, oder ist er wirklich eine der wenigen künstlerischen Erscheinungen, die uns dafür entgelten und darüber trösten, dass es Österreich, dem eine eigentliche Durchdringung seiner Bestandteile in keinem Sinne beschieden war, zu einer ihm eigenen Sprache nicht hat bringen dürfen?» Auch den „Nachsommer“ [das Buch («…eines der unbeeiltesten, gleichmäßigsten und gleichmütigsten Bücher der Welt»!) sendet er im Juli 1917 an Aline D.] hat Rilke gelesen, und ausdrücklich interessiert er sich für die Briefe und fragt nach einer Autobiographie. „Bergkristall“ und anderes aus den „Bunten Steinen“ hat ihm die junge Frau Elya Nevar im Jahre 1919 vorgelesen.

Verfasst: 27. Nov 2006, 23:05
von stilz
Danke!!!
Ich freu mich sehr darüber...
:lol: