In der Höhle hatte ich die Frage, ob Rilke berichtet, auch je in einer Höhle oder gar in einem Bergwerk gewesen zu sein. Für Novalis:
war es ja eine wichtige Erfahrung auch im Hinblick auf seine sprachkünstlerisch-spirituelle Entwicklung, dieses „der Felsenglieder geheimen Bau“ zu verstehen.Novalis hat geschrieben:Der ist der Herr der Erde,
Wer ihre Tiefen misst
…
Der Vorwelt heil’ge Lüfte
Umweh’n sein Angesicht,
Und in die Nacht der Klüfte
Strahlt ihm ein ew’ges Licht.
Rilke ist ja viel herumgekommen – und die Stille, das Nachtdunkel, das „Innere“ auch der Erde, das alles könnte ihn interessiert haben. Man wird mich nicht für jemanden halten, der „Tiefe“ oder das „Innre“ allzu platt verstünde; aber die Innenwelt der Außenwelt kann schon dazu anregen, auch dem Inn’ren gleichsam von außen näherzutreten. Zumal dort, wo die Zeit nicht in Urlaubswochen, nicht in Lebensjahren, sondern in Jahrmillionen evolutionärer Epochen portioniert wird – während „da draußen“ zugleich der Fahrplan eingehalten wird…
Kurz und gut: Ist euch bekannt, ob (wo?) Rilke einmal die unterirdische Welt betreten hat?RMR hat geschrieben:So ausgedehnt das «Außen» ist, es verträgt mit allen seinen siderischen Distanzen kaum einen Vergleich mit den Dimensionen, mit der Tiefendimension unseres Inneren, das nicht einmal die Geräumigkeit des Weltalls nötig hat, um in sich fast unabsehlich zu sein.