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Zitat französisch
Verfasst: 2. Jul 2006, 19:22
von Julia Gschwend
Ich suche eine Übersetzung von folgendem Rilke Zitat (auf Deutsch): "Nous naissons pour ainsi dire provisoirement quelque part. C'est peu à peu que nous composons en nous le lieu de notre origine, pour y naître après coup, et chaque jour plus définitivement.^"
Verfasst: 3. Jul 2006, 16:54
von gliwi
Wir werden irgendwo sozusagen vorläufig geboren. Erst nach und nach bilden wir in uns unseren Herkunftsort, um dort im Nachhinein, und jeden Tag endgültiger, geboren zu werden.
Gruß
gliwi
"vorläufig geboren"
Verfasst: 3. Jul 2006, 18:23
von lilaloufan
Welche Sprache ist hier Original, welche Übersetzung? Wo steht's? In einem Brief? Ihr beide habt mich neugierig werden lassen…
Verfasst: 3. Jul 2006, 22:12
von gliwi
Ich habe einfach die obigen Sätze übersetzt. Wo das steht, weiß ich nicht, und ob Rilke es gleich französisch geschrieben oder sich selber übersetzt hat, weiß ich auch nicht.
Gruß
gliwi
Surf-Fund
Verfasst: 8. Jul 2006, 21:00
von lilaloufan
Nasciamo, per così dire, provvisoriamente, da qualche parte; soltanto a poco a poco andiamo componendo in noi il luogo della nostra origine, per nascervi dopo, e ogni giorno più definitivamente. (Lettere Milanesi)
hab' ich aus dem Web gefischt.
Verfasst: 31. Jul 2006, 16:30
von Andrea
Angesteckt. Was hat es denn mit den 'lettere milanesi' auf sich, an wen waren sie gerichtet, da er sie (wie es scheint) auf italienisch schrieb?
Grüße von Andrea
lettere Milanesi
Verfasst: 12. Okt 2006, 12:06
von lilaloufan
Das Buch heißt «Lettres milanaises 1921-1926» Introduction et textes de liaison par Renée Lang, Paris 1956. Zitiert bei Egon Schwarz: «Das verschluckte Schluchzen: Poesie und Politik bei Rainer Maria Rilke», Frankfurt 1972.
Lettres milanaises
Verfasst: 12. Okt 2006, 17:01
von Renée
Diese Briefe sind an eine Kusine von Rilkes venezianischen Freunden Valmarana gerichtet, bei denen Rilke ihr begegnet war: der Duchesa Aurelia Gallarati-Scotti, geb. Cittadella-Vigodarzere (1895-1978).
Egon Schwarz hat sich für diese Briefe deshalb so interessiert, weil es unter anderem um eine Kontroverse, die Reden Mussolinis betreffend , geht, von denen Rilke durchaus angetan war - die Briefpartnerin aber ganz und gar nicht.
Die Thesen im "verschluckten Schluchzen" sind recht anfechtbar !.
Ciao, Renée
Rilke ad Mussolini
Verfasst: 12. Okt 2006, 18:31
von lilaloufan
Ja; hierzu führt die Schrift von Reinhold Grimm «Von der Armut und vom Regen; Rilkes Antwort auf die soziale Frage», Königstein (Taunus) [Athenäum] (1981) einen Aufsatz von Egon Holthusen an: «Rilke-Finsternis? Gedanken anlässlich des 100. Geburtstages (9.XII.75)»,
Merkur 29 (1975), pp. 1042 ff.
Aus meiner Sicht ist das Buch von Grimm ein auf ärgerliche Weise interessantes Philistermachwerk.
Zur Kontroverse selbst s.
http://www.rilke.de/phpBB3/viewtopic.php?p=6752#p6752