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"Die Lehre des Lebens"

Verfasst: 26. Mai 2006, 11:46
von GoldenEye
Hallo Rilke- und Lyrikfreunde!

Ich bin neu auf dieser Seite angemeldet, auch wenn ich zwischendurch schon in vorherigen Zeiten so manche Stunde hier mit dem Lesen verbracht habe.

Da ich mich nun schulisch bedingt mit einem Rilke-Gedicht zu beschäftigen habe (da ist das immer was ganz anderes, als wenn man das in der Freizeit macht :wink: ), drängte sich bei mir vor kurzem eine Frage auf.
Betrachten wir doch einmal kurz das Gedicht "Die Lehre des Lebens".
Meine Frage betrifft die besondere Stellung des Wortes "vergeht" im vierten Vers (vgl. diesen Link ).
Weshalb ist es nicht, wie auch im achten Vers, am Versanfang zu finden?
Ist es technischer Zufall, Willkür desjenigen, der es auf dieser Seite einstellte oder wirklich Absicht Rilkes gewesen?

Es handelt sich dabei vielleicht um eine kleinkrämerische Frage, aber dennoch beschäftigte sie mich. Ggf. baue ich dies mit in eine Interpretation ein, sofern es sich denn auf Rilke begründen lässt.

In diesem Sinne
GoldenEye

Verfasst: 26. Mai 2006, 19:03
von Barbara
Hallo,

ich hatte das damals in Marbach recherchiert und habe gerade nochmal in meinem Script nachgesehen. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass "vergeht" in der vierten Zeile am Schluss separat steht - im Druck. Allerdings finde ich in meinem Script noch andere Auffälligkeiten in der ersten Strophe: so steht "Gähren" allein, unter "Herzens". Die erste Strophe scheint wesentlich mehr Unregelmäßigkeiten im Schriftbild zu haben, als die zweite. Um ganz sicher zu gehen, sollte man sich aber das nochmal gedruckt ansehen, in: R.M. Rilke: Sämtliche Werke, 3. Band, Jugendgedichte, Insel, Wiesbaden, 1959 herausgegeben von Rilke-Archiv in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke besorgt durch E. Zinn. S. 420 - oder als Original ?! Leider besitze ich keine Kopie davon.

Viele Grüße von Barbara :lol:

Verfasst: 26. Mai 2006, 20:09
von GoldenEye
Hallo Barbara!
Barbara hat geschrieben:Um ganz sicher zu gehen, sollte man sich aber das nochmal gedruckt ansehen, in [...] - oder als Original
:lol: Nun, das würde ich mir wirklich nicht nehmen lassen, es mir als Original anzuschauen! Leider ist mein Schüleretat nicht allzu ausgeprägt, als dass ich mir ein Rilke-Original leisten könnte... :wink:
Ich wüsste auch nicht unbedingt, wie ich daran kommen sollte respektive an, wie auch von dir angesprochen, eine Kopie. :roll:

Aber ich danke dir, dass du dir die Mühe machtest, einmal nach zu schauen.
Ich denke, dass ich es dann wohl mit aufnehmen werde.

Wie meintest du das mit den Unregelmäßigkeiten? Auch "Gähren" (Kann mir da vielleicht jemand die Wortherkunft nennen?) soll separat stehen?
Oh, das wirft ja ganz neue Möglichkeiten auf...
Nun denn, schreiten wir zur Tat! 8)

In diesem Sinne
GoldenEye

Verfasst: 27. Mai 2006, 13:45
von Barbara
Hallo,

eigentlich ist das doch ganz logisch mit den Unregelmässigkeiten in der ersten Strophe, es bezieht sich auf des "jungen Herzens ungestümes Gähren ". Und es dürfte auch nicht zu schwer sein, das Buch in einer Bibliothek zu sehen oder eine Kopie zu bestellen von der entsprechenden Seite, zumal Du ja jetzt auch die genaue Quellenangabe hast.

Viel Erfolg wünscht,

Barbara :lol: