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Interpretation zu "Herbst"

Verfasst: 7. Jan 2006, 11:57
von Zess
hey leute,

ich habe mich mal ein wenig umgeguckt.

naja,ich sitze gerade vor meiner deutschhausaufgabe und tue mich extrem schwer, etwas aufs papier zu bekommen.
die aufgabe ist, das gedicht "herbst" von rainer maria rilke zu interpretiren.
hier habe ich nur "der herbsttag" gefunden und das ist irgendwie was anderes ...

ich sitze über diesem gedicht:
Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
quelle

ich find edas gedicht so ... hmm, ich weiß einfach nicht, was rilke damit sagen möchte.

- kann man "fallen" als "sterben" deuten
- oder den "Einen" als "Gott"?
-was bedeutet "Diese hand fällt"?

hoffe, jemand kann mir da weiterhelfen?!


vielen dank im vorraus,

~ Zess

Verfasst: 7. Jan 2006, 18:08
von gliwi
Hallo Zess,
ja, so ist es. Du bist schon auf der richtigen Spur. "Fallen" ist hier mit "Sterben" gelichzusetzen, und zwar nicht im kriegerischen Sinn, sondern, wie die Überschrift sagt, im herbstlichen, also Blätter und Menschen wachsen heran, reifen (aber davon ist hier nicht die Rede!), welken, also werden alt, und fallen bzw. sterben dann, wie auch irgendwann die ganze Erde absterben wird. Nachts kann man einen Vorgeschmack davon verspüren.
Rilke ist der Meinung, dass wir nicht ins Nichts fallen, sondern dass Gott uns auffängt. "Diese Hand", das ist nur ein konkretes Beispielfür das Welken und Sterben. Schau dir mal deine Hand an. Was für ein feines Werkzeug. Wie die ganzen Knöchelchen, die Muskeln und Sehnen zusammenspielen, um uns so edle Tätigkeiten wie Zeichnen z. B. zu ermöglichen. Und dann denke dran, dass diese Hand irgendwann in der Erde vor sich hin modert. Warum nimmt er gearade die Hand als Beispiel? Da er sich immer wieder über das Dichten Gedanken machte, vermute ich, dass sie ihm als Medium, seine Gedichte aufzuschreiben, besonders wichtig war.
Gruß
gliwi

Verfasst: 7. Jan 2006, 19:51
von Zess
vielen dank für diese antwort und die große hilfe! :)
danke!

liebe grüße

jop

Verfasst: 31. Jan 2006, 23:11
von kant
nochmal danke... habs für meine hasuaufgabe auch gut verwenden können...

und nur mal so nebenbei... so toll is der rilke nu auch wieder nich... gliwi!!
such dir mal ein neues hobby, denn ich kann mir schon richtig gut vorstellen, das leute wie du keine -oder nur ganz seltsame- freunde haben!!

Verfasst: 1. Feb 2006, 01:23
von Volker
such dir mal ein neues hobby
Und du auch, anonymer "Gast" (Kant oder sonstwie).

Was du dir in Bezug auf andere Forumsteilnehmer vorstellen kannst oder nicht, interessiert hier eigentlich kein Schwein.