gefunden bei: http://www.deutsche-liebeslyrik.de/O so Lipp' an Lippe hängen dürfen
eine lange schöne Ewigkeit,
aus des ander'n Atem Süße schlürfen
für die Bitternis der argen Zeit.
Nichts mehr reden, sondern nur noch lauschen,
wie des ander'n Herzschlag schneller geht -
und in allen Gliedern dieses Rauschen,
das Gesang ist und zugleich Gebet.
Alfons Petzold (1882-1923)
Der Kuss
Der Kuss
Heute, 6.7.05, zum "Tag des Kusses" einmal NICHT Rilke:
Ich hab' auch Verstand.©
gez. Volker™
gez. Volker™
Hallo,
wunderbar dieses Bild von M. Chagall , Volker !
Hier ein Rilke-Gedicht zum Thema:
Küssendes Paar
Erst hat die Welt sich wandeln müssen
im Abendwind, -
bevor ich fand zu deinen Küssen,
die wie ein Fahren auf den Flüssen
und wie ein Tag an Teichen sind.
Lang war der Weg und schwer die Wende,
die ihn entschied,
und tief das Lied:
Damit wir in einander münden,
muß sich ein Riesenreigen ründen,
den du beginnst, den ich beende .
RMR, Berlin, 1898
Aber: muß es immer von Rilke sein ?!
Liebe Grüße von Paula
wunderbar dieses Bild von M. Chagall , Volker !
Hier ein Rilke-Gedicht zum Thema:
Küssendes Paar
Erst hat die Welt sich wandeln müssen
im Abendwind, -
bevor ich fand zu deinen Küssen,
die wie ein Fahren auf den Flüssen
und wie ein Tag an Teichen sind.
Lang war der Weg und schwer die Wende,
die ihn entschied,
und tief das Lied:
Damit wir in einander münden,
muß sich ein Riesenreigen ründen,
den du beginnst, den ich beende .
RMR, Berlin, 1898
Aber: muß es immer von Rilke sein ?!
Liebe Grüße von Paula
ein Ding-Gedicht ?
Hi,
noch ein Gedicht zum Thema :
Jo-Achim Wulf
Teddybären küssen nicht
Manchmal wünscht' ich mir, ich wär
ein kuschlig weicher Teddybär;
der still in deinem Zimmer sitzt -
und dich vor bösen Träumen schützt.
Ich säh' dir oft beim Anziehn zu
und selbst beim Ausziehn hielt ich Ruh;
säh' manchen Mann von dannen flitzen -
blieb' immer artig bei dir sitzen.
Mitunter kämest du zu mir
und röchest penetrant nach Bier;
doch deine Hand auf meinem Fell -
vertriebe diesen Makel schnell.
Vielleicht nähmst du mich auch einmal
mit auf dein Sofa ganz feudal;
dann sähen wir gemeinsam fern -
ich wäre stolz und schwiege gern.
Nur eines tät' ich wohl vermissen:
Bestimmt würd' ich dich gern mal küssen;
still zu halten fiel' dann schwer -
man küsst halt nicht als Teddybär.
Könnt Ihr mir sagen, ob das ein Ding-Gedicht ist ?!
Paul
noch ein Gedicht zum Thema :
Jo-Achim Wulf
Teddybären küssen nicht
Manchmal wünscht' ich mir, ich wär
ein kuschlig weicher Teddybär;
der still in deinem Zimmer sitzt -
und dich vor bösen Träumen schützt.
Ich säh' dir oft beim Anziehn zu
und selbst beim Ausziehn hielt ich Ruh;
säh' manchen Mann von dannen flitzen -
blieb' immer artig bei dir sitzen.
Mitunter kämest du zu mir
und röchest penetrant nach Bier;
doch deine Hand auf meinem Fell -
vertriebe diesen Makel schnell.
Vielleicht nähmst du mich auch einmal
mit auf dein Sofa ganz feudal;
dann sähen wir gemeinsam fern -
ich wäre stolz und schwiege gern.
Nur eines tät' ich wohl vermissen:
Bestimmt würd' ich dich gern mal küssen;
still zu halten fiel' dann schwer -
man küsst halt nicht als Teddybär.
Könnt Ihr mir sagen, ob das ein Ding-Gedicht ist ?!
Paul
Hallo Mr Bear
(und alle Andern hier ),
wie wär es denn mit diesem hier ?
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
MIGNON
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!
Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!
Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut:
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!
Ich finde es ist eines der allerschönsten Liebesgedichte ! Und wie sollte es anders sein ? Von Goethe !
Paula
(und alle Andern hier ),
wie wär es denn mit diesem hier ?
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
MIGNON
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!
Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!
Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut:
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!
Ich finde es ist eines der allerschönsten Liebesgedichte ! Und wie sollte es anders sein ? Von Goethe !
Paula
Hallo Paula,
da liegt scheinbar eine kleine Verwechslung vor. Mein Beitrag hier bezieht sich auf das Gedicht "Teddybären küssen nicht" bzw gliwis Beitrag zum PadDingTon-Gedicht .
Selbstverständlich ist ein Lied ein Ton-Gedicht, könnte man so sagen . Und - wie Du ja bestimmt längst weißt - kommt Mignon aus Goethes Roman "Wilhelm Meister". Dort kannst Du Alles über sie nachlesen !
Liebe Grüße von Anna
da liegt scheinbar eine kleine Verwechslung vor. Mein Beitrag hier bezieht sich auf das Gedicht "Teddybären küssen nicht" bzw gliwis Beitrag zum PadDingTon-Gedicht .
Selbstverständlich ist ein Lied ein Ton-Gedicht, könnte man so sagen . Und - wie Du ja bestimmt längst weißt - kommt Mignon aus Goethes Roman "Wilhelm Meister". Dort kannst Du Alles über sie nachlesen !
Liebe Grüße von Anna
Zitrone zwar nicht, aber Orange :
XV. Sonett
Wartet..., das schmeckt... Schon ists auf der Flucht
..... Wenig Musik nur, ein Stampfen, ein Summen -:
Mädchen, ihr warmen, Mädchen, ihr stummen,
tanzt den Geschmack der erfahrenen Frucht!
Tanzt die Orange. Wer kann sie vergessen,
wie sie, ertrinkend in sich, sich wehrt
wider ihr Süßsein. Ihr habt sie besessen.
Sie hat sich köstlich zu euch bekehrt.
Tanzt die Orange. Die wärmere Landschaft,
werft sie aus euch, daß die reife erstrahle
in Lüften der Heimat! Erglühte, enthüllt
Düfte um Düfte. Schafft die Verwandtschaft
mit der reinen, sich weigernden Schale,
mit dem Saft, der die Glückliche füllt!
Aus: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil (1922)
Paul
ps.: sauer macht (auch) lustig !
XV. Sonett
Wartet..., das schmeckt... Schon ists auf der Flucht
..... Wenig Musik nur, ein Stampfen, ein Summen -:
Mädchen, ihr warmen, Mädchen, ihr stummen,
tanzt den Geschmack der erfahrenen Frucht!
Tanzt die Orange. Wer kann sie vergessen,
wie sie, ertrinkend in sich, sich wehrt
wider ihr Süßsein. Ihr habt sie besessen.
Sie hat sich köstlich zu euch bekehrt.
Tanzt die Orange. Die wärmere Landschaft,
werft sie aus euch, daß die reife erstrahle
in Lüften der Heimat! Erglühte, enthüllt
Düfte um Düfte. Schafft die Verwandtschaft
mit der reinen, sich weigernden Schale,
mit dem Saft, der die Glückliche füllt!
Aus: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil (1922)
Paul
ps.: sauer macht (auch) lustig !
"... Knaben, o werft den Mut/ nicht in die Schnelligkeit,/ nicht in den Flugversuch./ Alles ist ausgeruht:/ Dunkel und Helligkeit,/ Blume und Buch." (R.M. Rilke)