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interpretation zu "papageien-park"
Verfasst: 15. Feb 2005, 15:25
von gast
hi..
ich suche dringend eine interpretation des gedichtes "papageien-park"hab schon überall gesucht,awa nix gefunde..
wär schön wenn mir jemand weiter helfe könnt..
schon mal jezz danke..
gruß mäxxle*
Verfasst: 15. Feb 2005, 15:43
von e.u.
Hallo,
interessant ist die Erläuterung von Eudo C.Mason: Rilke und Stefan George. In: Käte Hamburger (Hg.): Rilke in neuer Sicht. Stuttgart 1971,S.32-33, die in Rilkes Gedicht eine Art humorvolle Antwort auf Verse von Stefan George sieht. Etwas ausführlicher und ganz originell ist Paul Claes: Raadsels van Rilke. - Amsterdam 1996, S.113-116. Aber das Buch muss man sich erst besorgen und Niederländisch verstehen.
Aber nichts ist unmöglich!
e.u.
Re: interpretation zu "papageien-park"
Verfasst: 12. Okt 2005, 12:56
von Gast
Verfasst: 12. Okt 2005, 18:22
von gliwi
Handelt es sich um denselben Gast oder um einen neuen? Im ersten Fall möchte ich nämlich die Anschaffung eines Wörterbuchs empfehlen. Dieses Neuschreib à la 4 U ... we are not amused.
Zum Gedicht: Da die Anfrage völlig allgemein gehalten ist, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll. Jedenfalls ist es ein Sonett. Die Papageien bieten einerseits ein Bild von Vornehmheit und Würde, von spöttischer Überlegenheit - kontrastiert durch die "duffen Tauben", die ordinär, aber schlau das aufpicken, was die Papageien verschmähen - , andererseits werden sie "Lügen gestraft", denn bei aller Vohrnemheit leiden sie an Heimweh und an ihrer Gefangenschaft, was sie nicht ganz verbergen können.
Das ist der Grundgedanke, den kann man ausführen.
Eine ausführliche Interpretation gibt es in: Josef Urlinger, "Stundenblätter Einführung in die Lyrik für die Sekundarstufe I" bei Klett, Stuttgart, aber das ist ivon 1980, 2. Aufl. 81, im Handel sicher nicht mehr erhältlich. In Schulbibliotheken steht es vielleicht noch rum.
Gruß
gliwi
Verfasst: 3. Sep 2006, 10:31
von Opus
Hallo,
ich habe eine Frage zur ersten Strophe, wo steht:
"[...] atmen die Ara und wissen von ihren Ländern,
die sich, auch wenn sie nicht hinsehn, nicht verändern."
Aus diesen beiden Versen werde ich einfach nicht schlau. Bezieht sich das auf die Erinnerung an die ferne Heimat oder ist damit etwas ganz anderes gemeint?
Und was bedeutet das "duff" (-> "duffen Tauben") in der dritten Strophe?
Grüße, Opus
Verfasst: 3. Sep 2006, 14:15
von gliwi
Hallo,
ja, Erinnerung an die ferne Heimat, so sehe ich das auch. "Duff" ist die Beziechnung für das stumpfe Graublau von Taubengefieder, ich habe es in einem Bericht von einer Taubenzüchterausstellung mal gefunden (bei google).
Hier weiter unten, eine Seite oder 2 zurück haben wir uns schon mehrfach mit diesem Gedicht beschäftigt.
Gruß
gliwi
Verfasst: 3. Sep 2006, 17:11
von Opus
Danke für die Information! ^^
Allerdings verstehe ich das Ende der letzten Strophe immer noch nicht wirklich... :
"... atmen die Ara und wissen von ihren Ländern,
die sich, auch wenn sie nicht hinsehen, nicht verändern"
Bedeutet es, dass die Vögel zwar Erinnerungen an ihre Heimat haben, die sich im Laufe der Zeit nicht verändert haben und sich auch nie verändern werden, dass sie diese Erinnerungen jedoch nie zulassen, da sie zu stolz sind usw.?
Oder WOHIN sehen die Vögel nicht? Aus welchem Grund ist der Einschub "auch wenn sie nicht hinsehen" so betont?
Ich blicke da einfach noch nicht durch und es wäre lieb, wenn mir jemand dabei helfen könnte...
Verfasst: 3. Sep 2006, 21:08
von gliwi
LiebeR opus,
ein Gedicht ist keine Gleichung, die wir auflösen können: x ist 2,5 oder so. Die Bedeutung des Gedichts liegt, in Abwandlung eines bekannten Zitats, im Auge des Betrachters. Wenn du dich mit anderen darüber austauschen möchtest, solltest du nicht fragen: was ist das, sondern: wie seht ihr das. Auch die DichterInnen haben kein fertiges Modell: DAS meine ich, und das verschlüssle ich jetzt so und so, und wer am besten interpretiert, kriegt die Lösung raus - sonst könnten sie ja gleich hinschreiben, was sie meinen.
Ich finde deine Interpretation ("Bedeutet....usw.") völlig in Ordnung. Ja, so kann man das sehen. Ich zitiere aus dem oben erwähnten Stundenbuch:
"Von diesen bunten Ara wird gesagt, dass ihre schaukelnde Unrast dem Heimweh entspringt, dass in ihrem Bewusstsein das Bild ihrer fernen Länder unveränderlich eingeprägt ist." Un warum es so betont ist, ich finde, da hst du schon selber geantwortet: der Stolz verbietet ihnen, sich dem Heimweh hinzugeben, man könnte vielleicht sagen, sie verdrängen es nach Kräften, aber es verschwindet nie.
Gruß
gliwi