eigentlich schade
Verfasst: 3. Jan 2003, 15:42
Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und laß dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken läßt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
Es tut mir leid, ihnen das sagen zu müssen, aber haben sie sich schon mal überlegt, wie sich rilke im grabe umdrehen würde, wenn er wissen würde, was hier mit seinen sonetten veranstaltet wird. Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber so gebildete Menschen wie Sie es alle sind, sollten doch wissen, das man vor Kunst erschaudern kann (Literatur tröstet nicht, Literatur stört, verstört-Grass), aber sie nicht so auseinanderpflücken darf. Sie haben kein Recht dazu, Interpretationshilfen auswendig zu lernen um dann hier vor breitem Publikum ihrauswendig gelerntes Wissen herunterzuleiern.
Für alle Menschen, die nun begreifen, ist dieses Gedicht aus "Mir zur Feier". Ich schätze, man sollte nicht nur das Leben so sehen, wie oben beschrieben, sondern auch Gedichte. Was soll im Übrigen diese Pseudowissenschaftlichkeit mit der man hier versucht aus diesem einzelnen Sonett Rilkes Weltbild zusammenzuschustern.
Des Weiteren verlagert sich diese Diskussion hier völlig vom eigentlichen Kontext des Gedichtes auf hermeneutisches Glatteis, bedenken Sie also einmal den hermeneutischen Aspekt und versuchen Sie nicht ihr Weltbild in Rilke wiederzufinden, sondern den hermeneutischen Aspekt so gering als möglich zu halten.
Sie können mich jetzt schelten, wie Sie wollen, es sollte nur Anregung und keine vernichtende Kritik eines "Kritikers" (Walser) sein.
Viel Erfolg,
H.
dann wird es werden wie ein Fest.
Und laß dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken läßt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
Es tut mir leid, ihnen das sagen zu müssen, aber haben sie sich schon mal überlegt, wie sich rilke im grabe umdrehen würde, wenn er wissen würde, was hier mit seinen sonetten veranstaltet wird. Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber so gebildete Menschen wie Sie es alle sind, sollten doch wissen, das man vor Kunst erschaudern kann (Literatur tröstet nicht, Literatur stört, verstört-Grass), aber sie nicht so auseinanderpflücken darf. Sie haben kein Recht dazu, Interpretationshilfen auswendig zu lernen um dann hier vor breitem Publikum ihrauswendig gelerntes Wissen herunterzuleiern.
Für alle Menschen, die nun begreifen, ist dieses Gedicht aus "Mir zur Feier". Ich schätze, man sollte nicht nur das Leben so sehen, wie oben beschrieben, sondern auch Gedichte. Was soll im Übrigen diese Pseudowissenschaftlichkeit mit der man hier versucht aus diesem einzelnen Sonett Rilkes Weltbild zusammenzuschustern.
Des Weiteren verlagert sich diese Diskussion hier völlig vom eigentlichen Kontext des Gedichtes auf hermeneutisches Glatteis, bedenken Sie also einmal den hermeneutischen Aspekt und versuchen Sie nicht ihr Weltbild in Rilke wiederzufinden, sondern den hermeneutischen Aspekt so gering als möglich zu halten.
Sie können mich jetzt schelten, wie Sie wollen, es sollte nur Anregung und keine vernichtende Kritik eines "Kritikers" (Walser) sein.
Viel Erfolg,
H.