Seite 2 von 2
Verfasst: 30. Jan 2005, 19:11
von Anna B.
Hallo liebe Reimenden und Reime-Suchenden,
...schon Rilke sagt es so:
"Ich möchte werden wie die ganz Geheimen:
Nicht auf der Stirne die Gedanken denken,
nur eine Sehnsucht reichen in den Reimen,
mit allen Blicken nur ein leises Keimen,
mit meinem Schweigen nur ein Schauern schenken...."
http://www.rilke.de/gedichte/ich_moecht ... heimen.htm
Liebe Grüße von Anna (Blume

)
Verfasst: 24. Apr 2005, 11:09
von Fritz
Hallo,
ich bin gerade dabei, das Buch von Horst J. Frank "Wie interpretiere ich ein Gedicht?" durchzuarbeiten . Danke für diesen ausgezeichnete Empfehlung !
Zuletzt habe ich mich damit vor ca 20 Jahren beschäftigt - ewig lange her . Das mit der Betonung finde ich ziemlich kompliziert, bei mir kommt immer was anderes raus, mal so, mal so ... Und kann mir jemand erklären, bitte, was "leiernd lesen" genau bedeutet ... Ich kann das irgendwie nicht ...
Fritz
Verfasst: 24. Apr 2005, 14:32
von gliwi
"Leiernd lesen" heißt, dass du ohne Rücksicht auf den Inhalt die betonten Silben stark betonst und die unbetonten nicht - und zwar jede. So kriegt man raus, ob ein Gedicht ein durchgehendes Metrum hat oder ein gemischtes oder ob an bestimmten Stellen vom durchgehenden Metrum abgewichen wird. Für den Gedichtvortrag muss man sich davon natürlich wieder ganz frei machen - aber das wissen ja sicher alle.
Gruß
gliwi
Verfasst: 24. Apr 2005, 16:53
von Fritz
Hallo gliwi,
DANKE für die rasche Antwort . Inzwischen habe ich es mal ausprobiert und klappt ganz gut . Unsicher bin ich mir noch bei den Enjambements und der Metrik , zb im Gedicht "Abschied" von R.M. Rilke: wo wird da die Verslänge (Hebungsanzahl ...) angesetzt , am Ende der Zeile oder am Ende des Enjambements ? Ich vermute ersteres, was auch mit den Reimendungen passen würde. Ich bin mir aber nicht sicher . Kennst Du Dich da aus ?
Ich habe mich viel zu lange nur mit der inhaltlichen, philosophischen Interpretation von Gedichten befasst und entdecke nun langsam wieder, wie interessant es sein kann, ein Gedicht auch nach der Metrik ... zu befragen und beides miteinander zu verbinden ...
Fritz

Verfasst: 25. Apr 2005, 17:56
von gliwi
Hallo Fritz,
ja, die Metrik spielt schon eine Rolle. Ich vergleiche es mal mit der Musik. Natürlich kann einem ein Stück gefallen nur nach dem Klang. Aber wenn man es nachspielen möchte, muss man doch die Noten kennen (außer manchen Genies). Also die Zahl der Hebungen bezieht sich immer nur auf eine Zeile, da vermutest du richtig. So wie ich sehe, hat jede Zeile fünf Hebungen, Unregelmäßigkeiten in Vers 3 und 6. Das Enjambement hat keinen Einfluss aufs Metrum, das ist nur für den Vortrag wichtig.
Gruß
gliwi
Bitte schnell lesen!!!
Verfasst: 25. Jan 2006, 15:43
von Tina
Kann mir mal bitte jemand helfen? Ich muss ein Gedicht Ínerpetieren ich habe so was noch nie gemacht hat jemand das schon gemacht dan bitte meldet euch und verratet es mir wié das geht. :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
Verfasst: 1. Mai 2006, 09:04
von monablume
wahnsinn, wie viele hilfeschreie
das rilke-handbuch von engel ist wirklich spitze (wenn auch sauteuer)
(und über fernleihe nicht so leicht zu bekommen...)
eigentlich findet man hier schon ganz schön viele formale und auch inhaltliche interpretationen, wenn man die threads hier durchblättert. und für die ausführlicheren, detaillierten argumente muss man sowieso literatur zur hand nehmen...