Hallo,
gibt es ein Apfelbaum-Bild von Dürer oder warum empfindet Rilke den Apfelgarten wie von Dürer ?
Mona
Borgeby-Gård
Borgeby-Gård
"Wie man sich lange über die Bewegung der Sonne getäuscht hat, so täuscht man sich immer noch über die Bewegung des Kommenden. Die Zukunft steht fest,... wir aber bewegen uns im unendlichen Raume."(RMR)
Hallo Mona,
die Antwort steht im Gesicht schon fast drin:
unter Bäumen wie von Dürer, die
das Gewicht von hundert Arbeitstagen
in den überfüllten Früchten tragen,
dienend, voll Geduld, versuchend, wie
das, was alle Maße übersteigt,
noch zu heben ist (...)
Die Bäume und Figuren wirken bei Dürer so extrem 'physisch', dass man ihr Gewicht fast spüren kann - ebenso, wie 'schwer' sie sich tun mit dem 'nicht-physischen' in Kontakt zu kommen, als wollten die betenden Hände Dürers sagen: "Himmel ich bete zu dir, aber bleib bloß wo du bist!" Geduld, wachsen, dienend, schweigen und willig (,) durch ein langes Leben gehen, wäre dürersche Spiritualität.
Die zweite Hälfte des Gedichts scheint die fast sorglose Leichtigkeit des Anfangs (in Gedanken vor uns hinzustreun) mit Gewichten zu beschweren. Vielleicht drückt sich darin auch die Angst vor dem Dunkel aus dem Innern aus, das, einmal unbedacht hingestreut, zu einem nicht mehr zu kontrollierenden Flaschengeist anwächst?!
guß
die Antwort steht im Gesicht schon fast drin:
unter Bäumen wie von Dürer, die
das Gewicht von hundert Arbeitstagen
in den überfüllten Früchten tragen,
dienend, voll Geduld, versuchend, wie
das, was alle Maße übersteigt,
noch zu heben ist (...)
Die Bäume und Figuren wirken bei Dürer so extrem 'physisch', dass man ihr Gewicht fast spüren kann - ebenso, wie 'schwer' sie sich tun mit dem 'nicht-physischen' in Kontakt zu kommen, als wollten die betenden Hände Dürers sagen: "Himmel ich bete zu dir, aber bleib bloß wo du bist!" Geduld, wachsen, dienend, schweigen und willig (,) durch ein langes Leben gehen, wäre dürersche Spiritualität.
Die zweite Hälfte des Gedichts scheint die fast sorglose Leichtigkeit des Anfangs (in Gedanken vor uns hinzustreun) mit Gewichten zu beschweren. Vielleicht drückt sich darin auch die Angst vor dem Dunkel aus dem Innern aus, das, einmal unbedacht hingestreut, zu einem nicht mehr zu kontrollierenden Flaschengeist anwächst?!
guß