Hallo,
Ich bin auf das Gedicht "Der Schwan" gestossen und es hat mir direkt gefallen.
Wie in vergangenen Schultagen wollte ich es interpretieren, Stilmittel finden, das Reimschema deuten und interpretieren.
Komme da irgendwie nicht weiter. z.B. warum ist der reim übergreifend zwischen 1. und 2. Strophe.
Hat jemand Ideen dazu oder wo kann ich Interpretationen finden?
Danke
Milena
Der Schwan, Interpretation
Hallo Milena,
so richtig gut aus mit der Reimerei... kennt sich gliwi hier im Forum. Trotzdem möchte ich schreiben, was mir dazu gerade einfällt. Meiner Meinung nach, steckt auch eine Verbindung zwischen inhaltlicher und formaler Aussage in dem Gedicht.
Schwimmen - wie ein Fisch im Wasser - heißt es in einem Sprichwort. Nur, was passiert, wenn der Fisch die Richtung nicht kennt, verunsichert wird und sich nur im Wasser so richtig wohl fühlt. Er weiß nicht, was ihn erwartet, wenn er die gewohnte Umgebung verläßt und so bleibt er lieber im Wasser vorläufig. Soweit zur letzten Strophe des "Schwanen"-Gedicht. Vorher triffst Du einen Schwan, der vom Land ins Wasser gleitet. Der Übergang zwischen Land und Wasser zeigt sich in dem Ineinander (oder auch Durcheinander) der Reimform. Du siehst das auch in den Worten: "schwer und wie gebunden" (gebunden wie die Reimerei!) "der ungeschaffne Gang des Schwanes", "dieses ängstliche Sich Niederlassen" Das findest Du übrigens oft bei Rilke. Am Ende ist das Gedicht dann wieder ganz ordentlich gereimt, und so heißt es auch:
während er unendlich still und sicher
immer mündiger und königlicher
und gelassener zu ziehn geruht.
Hoffentlich ist das jetzt in meinem Beitrag nicht zu sehr Durcheinander ?!
Mit königlichen
Grüßen ,
Paul![Cool 8)](./images/smilies/icon_cool.gif)
so richtig gut aus mit der Reimerei... kennt sich gliwi hier im Forum. Trotzdem möchte ich schreiben, was mir dazu gerade einfällt. Meiner Meinung nach, steckt auch eine Verbindung zwischen inhaltlicher und formaler Aussage in dem Gedicht.
Schwimmen - wie ein Fisch im Wasser - heißt es in einem Sprichwort. Nur, was passiert, wenn der Fisch die Richtung nicht kennt, verunsichert wird und sich nur im Wasser so richtig wohl fühlt. Er weiß nicht, was ihn erwartet, wenn er die gewohnte Umgebung verläßt und so bleibt er lieber im Wasser vorläufig. Soweit zur letzten Strophe des "Schwanen"-Gedicht. Vorher triffst Du einen Schwan, der vom Land ins Wasser gleitet. Der Übergang zwischen Land und Wasser zeigt sich in dem Ineinander (oder auch Durcheinander) der Reimform. Du siehst das auch in den Worten: "schwer und wie gebunden" (gebunden wie die Reimerei!) "der ungeschaffne Gang des Schwanes", "dieses ängstliche Sich Niederlassen" Das findest Du übrigens oft bei Rilke. Am Ende ist das Gedicht dann wieder ganz ordentlich gereimt, und so heißt es auch:
während er unendlich still und sicher
immer mündiger und königlicher
und gelassener zu ziehn geruht.
Hoffentlich ist das jetzt in meinem Beitrag nicht zu sehr Durcheinander ?!
Mit königlichen
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
Paul
![Cool 8)](./images/smilies/icon_cool.gif)
"... Knaben, o werft den Mut/ nicht in die Schnelligkeit,/ nicht in den Flugversuch./ Alles ist ausgeruht:/ Dunkel und Helligkeit,/ Blume und Buch." (R.M. Rilke)
Die ersten beiden Strophen weisen eine Parallele auf und sind auch parallel gebaut, außer dass in der zweiten ein Gedankenstrich + Doppelpunkt steht statt des Punktes. Die ersten beiden Verse schildern jeweils etwas, was dann im dritten mit einer Bewegung des Schwans verglichen wird. Die dritte Strophe bildet dann einen Kontrast dazu. Insofern ist es schon sinnvoll, dass Rilke die beiden ersten mit einem Reim sozusagen verklammert.
Gruß
gliiwi
Gruß
gliiwi
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. KANT
Hallo Christiane,
Du hast wie immer vollkommen recht und ich kann Dir nur zustimmen, nachdem ich es nun noch einmal genauer untersucht habe ...
Hochachtungsvoll,
Paul A.
(nun ja - es sind Ferien ...)
Du hast wie immer vollkommen recht und ich kann Dir nur zustimmen, nachdem ich es nun noch einmal genauer untersucht habe ...
Hochachtungsvoll,
Paul A.
![Cool 8)](./images/smilies/icon_cool.gif)
(nun ja - es sind Ferien ...)
"... Knaben, o werft den Mut/ nicht in die Schnelligkeit,/ nicht in den Flugversuch./ Alles ist ausgeruht:/ Dunkel und Helligkeit,/ Blume und Buch." (R.M. Rilke)