Spätherbst in Venedig

Von den frühen Prager Gedichten über Cornet, Neue Gedichte, Sonette und Elegien bis zum lyrischen Grabspruch

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perl

Spätherbst in Venedig

Beitrag von perl »

Hallo!
Ich habe mir letztens das Gedicht Spätherbst in Venedig durchgelesen, da ich eine Facharbeit in der Richtung schreiben muss. Vom Inhalt her verstehe ich das Gedicht schon, aber wie könnte man denn die Grundaussage zusammenfassen?
Habt ihr ein paar Tipps zu einer Interpretation, Hintergrundgeschichten,...
Viele Dank und Viele Grüße
perl
e.u.
Beiträge: 320
Registriert: 5. Jun 2003, 10:29

Beitrag von e.u. »

Hallo perl,
das Gedicht ist wirklich nicht aus dem Stand zu interpretieren. Man muss sich schon über einige Dinge im Klaren sein.
Ich sehe die Grundaussage darin: Die Jahreszeit zeigt den Verfall schon an der Oberfläche an, aber im Untergrund (Wasser, Häuser, die auf den Wald-Baum-Pfählen stehen) ist das alte Venedig noch da, das mit seiner Flotte das Mittelmeer beherrschte. Die Flotte ist prächtig, mächtig und für die Feinde das Schicksal besiegelnd ("fatal").
Zugleich ist "fatal" auch glanzlose Untergang durch die Truppen Napoleons, der das Arsenal als größte Seefestung und Flottenstützpunkt ausschaltete und Venedig damit bedeutungslos werden ließ. Heute kann man das Arsenal (Biennale!) besichtigen und das auch ganz gut nachvollziehen.
Aber da gibt's im Gedicht noch macherlei zu entdecken.
Rilke hat Venedig oft besucht, wohnte am Zattere, und hatte eine Menge Freunde dort. Aber das steht alles in seinen Briefausgaben.
Viel Glück dabei: e.u.
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