Rilkes bestes Werk

Von den frühen Prager Gedichten über Cornet, Neue Gedichte, Sonette und Elegien bis zum lyrischen Grabspruch

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Gast

Rilkes bestes Werk

Beitrag von Gast »

Liebe User,
da ich in der Schule einen Vortrag über Rilke halten muss, würde ich michh gern über Rilkes bestes Werk informieren. kenn mich aber leider gar nicht mit ihm oder seinen Büchern aus... Welches Werk könnt ihr mir entfehlen? Ab besten wäre ein leichtverständliches.

Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir antworten würdet...

Einfach eine E-mail an miri881@uboot.com

Vielen Dank, Miri!
Marie
Beiträge: 308
Registriert: 9. Mär 2003, 21:27
Wohnort: rhld.-pfalz

Beitrag von Marie »

Hallo Miri,

habt ihr denn noch gar nichts über/ von Rilke im Unterricht besprochen? Wie kommst du dann zu dem Referat? Etwas "Leichtverständliches" ohne jegliche Vorkenntnisse zu finden, ist gar nicht so einfach. Liest du lieber Lyrik oder Prosa? Gibt's beides von Rilke.
Für die Schule eignen sich vielleicht "Die neuen Gedichte" und "Der neuen Gedichte anderer Teil". Da findest du z. B. eines der berühmtesten Gedichte Rilkes "Der Panther", das in der Schule häufig besprochen wird. Vielleicht sind die sog. "Dinggedichte" in diesen beiden Gedichtbänden für dein Referat geeignet. Frage doch am besten mal deine(n) Lehrer(in), damit du dir einen Rahmen setzen kannst. Wenn du ein konkretes Thema hast, kriegst du hier auch leichter 'ne Hilfestellung!

Viele Grüße :D
e.u.
Beiträge: 320
Registriert: 5. Jun 2003, 10:29

Beitrag von e.u. »

Hallo,
vielleicht könnte man auch an das denken, was Rilke selbst den Schülern aus seinem Werk vorgelesen hat. Vor den Eltern und Lehrern las er: 'Der Panther', 'Abendmahl' und zwei oder drei Gedichte aus dem 'Buch der Bilder'. Das machte er nach seinem Vortrag über die Idee einer neuen Schule. Dieser 'Samkskola'-Aufsatz ist eigentlich auch heute für eine Diskussion in der Schule ganz gut geeignet.
Vor den Schülern im Turnsaal dieser schwedischen Schule (1904) las er:
Die Gesischte von Michelangelo aus dem Buch 'Geschichten vom lieben Gott',
das Prosa-Gedicht: Orpheus, Eurydike, Hermes,
drei Gedichte aus 'Mir zur Feier' (darunter 'Der Spielmann'),
einiges aus 'Das Buch der Bilder'
'Der Panther',
'Abendmahl'
'Herbst'
'Abend in Skane'.
Das schreibt er an seine Frau Clara Rilke-Westhoff am 19.November 1904.

Aber vielleicht sollten auch Lehrer mal in dieses Forum schauen?
gliwi
Beiträge: 941
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Beitrag von gliwi »

Tun sie doch. Täglich! gliwi
Marie
Beiträge: 308
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Beitrag von Marie »

Armer e.u.! - Ein einziger Sprung ins Fettnäpfchen und schon kriegst du die Klatsche! Aber von mir ein "Danke" (als Trostpflaster) für den interessanten Hinweis mit den Lesungen, habe die Briefe an Clara nämlich noch nicht gelesen!
Hallo Christiane, die Ferien müssen in Baden-Würtemberg besonders lang gewesen sein, man konnte wirklich vergessen, dass auch Lehrer im Forum zu Gange sind!
Viele Grüße an Euch :D
Schmörr

Duineser Elegien

Beitrag von Schmörr »

Liebe Miri
Meine Gedanken sind nie in Worte zu fassen, aber Rilke hat dies möglich gemacht. Sein Symbolismus lässt jedem die Freiheit, die Gedanken durch seine Aussagen selbst zu interpretiren. Nehmen wir das Paradebeispiel " Der Panther" Jemand ( der Panther ) sucht nach Freiheit, obwohl er sie
( gezwungenermaßen ?) aufgegeben hat, hinter tausend Stäben. Es muss kein Panther sein. Jeder kann es sein. Es ist nur jener Panther, der sich nicht wehren kann, gegen wen auch immer.
Ausserdem begeistert mich die Aussage in den Duineser Elegien wo Rilke sagt:
........Es bleibt uns vielleicht .......das verzogenen Treusein einer Gewohnheit, der es bei uns gefiel; und so blieb sie und ging nicht..........
Ich bin ein ganz begeisteter Rilke Fan und würde mich sehr freuen, dir helfen zu können.
Alles Liebe Schmörr
Marie
Beiträge: 308
Registriert: 9. Mär 2003, 21:27
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Beitrag von Marie »

Hallo Schmörr,
ich teile deine Begeisterung was die Impulse anbelangt, die von Rilkes Werken ausgehen - nur in einem Punkt bin ich anderer Meinung: gerade weil Rilke keinen abgehobenen, intellektuellen Symbolismus bemüht, sondern so tief und unbeschreiblich konkret die Sprache anwendet (anstatt zu umschreiben, zu interpretieren oder irgendwie sprachlich zu beengen), fangen die "Dinge" selbst an zu sprechen. Jeder nimmt dann nur das wahr, was er aufgrund seiner weltanschaulichen Überzeugungen und Prägungen wahrnehmen kann und will und wird angeregt neue Grenzen zu stecken - und das ist für mich das Größte was Sprache leisten kann! Schau dir allein mal die unzähligen und teils widersprüchlichen Interpretationen zu den Elegien an - jeder scheint sie anders zu sehen! Vieles verliert durch das Benennen und durch Sprache im Allgemeinen sein Wesen, seine Lebendigkeit. Rilke schafft es dagegen, durch die Sprache wieder ein Gefühl für das Wesen der Dinge im Leser hervorzurufen und nicht wie häufig z. B. in der Philosophie durch geistige Abstraktion dieses traurige Getrenntsein von der lebendigen Schöpfung noch zu verschärfen - und das finde ich einfach wunderbar!!!

Liebe Grüße :D
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